Papst gründet Wirtschaftssekretariat Aufsichtsbehörde für Vatikan-Finanzen
Papst Franziskus hat eine große Organisationsreform gestartet. Er gründete eine Art Finanzministerium, das alle Wirtschafts- und Finanzfragen des Vatikans überwachen soll. Bei der Buchführung und in der Verwaltung sollen künftig internationale Standards gelten.
Papst Franziskus hat eine Art Finanzministerium für den Vatikan eingeführt. Als zentrale Aufsichtsbehörde soll das sogenannte Wirtschaftssekretariat alle wirtschaftlichen und finanziellen Angelegenheiten des Vatikanstaates und des Heiligen Stuhls überwachen.
Ziel ist es, durch interne Kontrollen für mehr Transparenz zu sorgen. Die Finanzverwaltung soll zu diesem Zweck vereinfacht werden. Zugleich hat der Papst entschieden, dass der Vatikan international gültige Standards in Fragen der Buchführung und der Verwaltung umsetzen wird. Aufgabe der Behörde wird es ebenfalls sein, jährlich einen Haushaltsplan auszuarbeiten. Die vorhandenen Finanzmittel sollen demnach besser genutzt und soziale Projekte gestärkt werden.
Australischer Kardinal Pell übernimmt Leitung
Die Leitung des Wirtschaftsekretariats, das den bislang bestehenden Wirtschaftsrat der Kardinäle ersetzt, übernimmt der australische Kardinal George Pell. Neben dem Sekretariat ist ein neuer Rat vorgesehen, der aus acht Bischöfen und Kardinälen sowie aus sieben externen Finanzexperten bestehen wird. Dieser Rat soll sich regelmäßig treffen und Empfehlungen für Arbeit des Sekretariates entwickeln. Zusätzlich will Papst Franziskus einen Wirtschaftsprüfer ernennen, der das Recht haben soll, jede Institution des Heiligen Stuhles oder des Vatikanstaates zu kontrollieren.
Die Rolle einer Zentralbank kommt der Abteilung Apsa zu, die für die päpstliche Güterverwaltung zuständig ist. Der Status der Vatikanbank bleibt der Ankündigung zufolge zunächst unverändert.
Größte Organisationsreform seit langem
Die Organisationsreform ist die größte im Vatikan seit mehr als 25 Jahren. Mit ihr reagiert der Papst auch auf die Vorwürfe, dass die die Vatikanbank nicht genug gegen Geldwäsche unternehme. Die konkreten Beschlüsse gehen zurück auf einen gemeinsamen Vorschlag des Kardinalsrats und der Kommission für die Finanzstrukturen des Vatikans.