BIP legt im zweiten Quartal um 1,3 Prozent zu US-Wirtschaft wächst schwächer als erwartet
Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 1,3 Prozent gewachsen - und damit deutlich geringer als prognostiziert. Zudem korrigierte das Handelsministerium die Zahlen aus den Vorquartalen nach unten. Vor allem der private Konsum bremst: Bei hoher Arbeitslosigkeit geben die US-Bürger weniger aus.
Die US-Wirtschaft ist im ersten Halbjahr überraschend schwach gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft stieg von April bis Juni zwar mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,3 Prozent, wie das Handelsministerium nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Analysten hatten für das zweite Quartal im Schnitt aber mit einem Anstieg um 1,8 Prozent gerechnet.
Zudem revidierte die Behörde das Wachstum aus dem ersten Quartal 2011 und von Ende 2010 deutlich nach unten. Im ersten Quartal sei die Wirtschaft nur um 0,4 Prozent gewachsen - ursprünglich war ein Plus von 1,8 Prozent gemeldet worden. Im vierten Quartal 2010 hatte die Konjunktur nur um 2,3 (bisher gemeldet: 3,1) Prozent zugelegt.
US-Verbraucher halten sich zurück
Vor allem die Konsumenten zeigten sich sparsam. Derzeit verhindert vor allem der schwache Arbeitsmarkt ein stärkeres Wachstum. Im Juni war die Arbeitslosenquote auf 9,2 Prozent gestiegen. Die US-Verbraucher, die für rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung aufkommen, hielten sich bei ihren Ausgaben merklich zurück und gaben nur 0,1 Prozent mehr aus als im Vorquartal. Für langlebige Güter gaben sie sogar 4,4 Prozent weniger aus.
"Die schlechten Zahlen werfen die Frage nach der Nachhaltigkeit des Wirtschaftsaufschwungs in der zweiten Jahreshälfte 2011 auf", sagte ein Analyst der Rating-Agentur Moody's. Die Börsen reagierten weltweit enttäuscht auf die BIP-Zahlen.