Regierung sieht Finanzmarktkrise als Hauptgrund USA melden Rekorddefizit von 455 Milliarden Dollar
Die Finanzmarktkrise und die Konjunkturflaute haben das Haushaltsdefizit der USA auf einen neuen Rekordwert getrieben. Im abgelaufenen Haushaltsjahr lagen die Ausgaben 455 Milliarden Dollar höher als die Einnahmen. Das bedeutet eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr.
Das Haushaltsdefizit der USA ist im abgelaufenen Fiskaljahr auf einen neuen Rekordwert von 454,8 Milliarden Dollar gestiegen, umgerechnet rund 330 Milliarden Euro. Die Bilanz spiegle die Krise des US-Immobilienmarkts und deren Folgen für den Finanzsektor und das Wirtschaftswachstum wider, erklärte Finanzminister Henry Paulson. Die nachlassende Konjunktur hatte zu einem Rückgang der Steuereinnahmen geführt. Bereits im April hatte das Weiße Haus ein Rekorddefizit vorausgesagt und dies auch mit Steuergutschriften für die Bürger begründet.
2009 weiterer Anstieg erwartet
Für das neue Jahr erwarten Experten wegen des Rettungspakets für die angeschlagenen Banken im Umfang von 700 Milliarden Dollar ein noch weit höheres Haushaltsdefizit. Das Defizit im am 30. September zu Ende gegangenen Haushaltsjahr 2008 lag nach Angaben der US-Regierung fast dreimal so hoch wie im Vorjahr. Damals hatte sich das Haushaltsloch auf 161,5 Milliarden Dollar summiert. Das bisherige Rekorddefizit lag bei 413 Milliarden Dollar im Jahr 2004.
Die Demokratische Partei führte die zunehmende Verschuldung auf die Wirtschaftspolitik der Republikaner zurück. Sie wiesen darauf hin, dass der Staatshaushalt beim Regierungsantritt von Präsident George W. Bush im Jahr 2001 noch einen Überschuss aufwies. Als Gründe für die defizitäre Entwicklung nannten sie neben den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie dem Wiederaufbau nach dem Hurrikan "Katrina" auch die Steuersenkungen der Regierung Bush in den Jahren 2001 und 2003.