Zahlen des ersten Quartals nach unten korrigiert US-Konjunktur bricht ein
Das US-Handelsministerium hat die Zahlen zur Wirtschaftsleistung im ersten Quartal drastisch nach unten korrigiert. Aufs Jahr gerechnet ergebe sich ein Minus von 2,9 Prozent. Es ist der erste Konjunktureinbruch seit drei Jahren und der schlechteste Wert seit fünf Jahren.
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal viel stärker geschrumpft als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei von Januar bis März mit einer hochgerechneten Jahresrate von 2,9 Prozent gesunken, teilte das US-Handelsministerium mit. Es ist der erste Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in den USA seit drei Jahren und zugleich das schlechteste BIP-Ergebnis seit fünf Jahren.
Schätzung massiv nach unten korrigiert
Das Ministerium korrigierte mit den neuen Zahlen den Wert bereits zum zweiten Mal nach unten. In der ersten Schätzung der Konjunkturentwicklung des ersten Quartals ging die US-Regierung sogar noch von einem Wachstum von 0,1 Prozent aus. Im Mai kam sie nach überarbeiteten Berechnungen auf ein Minus von 1,0 Prozent. Die nun vollzogene abermalige Korrektur um 1,9 Prozentpunkte war die größte Korrektur der BIP-Berechnung seit 1976.
Die Vereinigten Staaten befinden sich aber noch nicht in einer Rezession - dies wäre erst nach zwei aufeinander folgenden Quartalen mit negativem Wachstum der Fall. Ein solches Szenario gilt als unwahrscheinlich. Erst in der vergangenen Woche hatte die US-Notenbank Federal Reserve erklärt, dass sich die Konjunktur nach dem schwierigen Start ins Jahr wieder erholt habe und in den nächsten Monaten ein moderates Wachstum erwartet werde.
Institution | 2014 | 2015 |
---|---|---|
US-Notenbank Fed | +2,1-2,3% | +3,0-3,2% |
Internationaler Währungsfonds | +2,0% | +3,0% |
Weltbank | +2,1% | +3,0% |
OECD | +2,5% | +3,5% |
Folge des harten Winters und der Fed-Politik
Als Hauptgrund für den Einbruch der US-Konjunktur zwischen Januar und März gilt die Kältewelle zu Jahresbeginn, die Teile des öffentlichen Lebens lähmte und besonders der Baubranche zusetzte. Zudem hat die US-Notenbank Fed zu Jahresbeginn damit begonnen, ihre milliardenschweren Geldspritzen langsam zurückzufahren.
Schlechte Nachrichten muss aktuell auch die US-Industrie verkraften. Sie verbuchte im Mai überraschend einen Rückgang der Aufträge. Die Bestellungen für langlebige Güter - von Mixern bis hin zu Düsenjets - sanken um 1,0 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte.