Millionenschwerer Vergleich Uber entschädigt Australiens Taxifahrer
Um einem Gerichtsverfahren zu entgehen, zahlt der US-Fahrdienstleister Uber australischen Taxifahrern mehrere Millionen. Die Verhandlungen zu der Sammelklage sollten ursprünglich heute beginnen.
Um eine Klage von australischen Taxifahreren beizulegen, hat der Personenbeförderungsdienst Uber eine Millionenzahlung geleistet. Uber erklärte sich bereit, 272 Millionen australische Dollar (164 Millionen Euro) an australische Taxifahrer und Mietwagenbesitzer zu zahlen. Sie warfen dem Fahrdienst vor, dass sie Einnahmen verloren haben, als Uber 2012 begann, nach Australien zu expandieren.
Der nun geschlossene Vergleich kam offenbar nur Stunden vor Verhandlung zustande - am heutigen Montag hätte der Oberste Gerichtshof des Bundesstaats Victoria eine Sammelklage gegen Uber verhandeln sollen. Die Klage werde fallen gelassen, erklärte die Anwaltskanzlei Maurice Blackburn, die die Taxifahrer vertritt.
Beschwerden seien "Altlasten"
Die Sammelklage wurde bereits 2019 im Namen von mehr als 8.000 Taxi- und Mietwagenbesitzern und -fahrern beim Obersten Gerichtshof des Bundesstaates Victoria eingereicht. Sie warfen Uber vor, gegen Gesetze verstoßen zu haben, die eine Lizenz für Taxis und Mietwagen vorschreiben.
Uber hatte erklärt, es habe nie wissentlich gegen das Gesetz verstoßen. Das Unternehmen bezeichnete die Beschwerden der Taxibranche als "Altlasten". Als das Unternehmen gegründet worden sei, habe es nirgendwo auf der Welt Regelungen für Mitfahrgelegenheiten gegeben.
Millionenschwerer Vergleich
"Uber hat an jedem Punkt des Weges mit Zähnen und Klauen gekämpft", sagte Michael Donelly, Direktor von Maurice Blackburn, in einer Erklärung: "Nach Jahren der Weigerung, das Richtige für diejenigen zu tun, von denen wir sagen, dass sie ihnen geschadet haben, hat Uber geblinzelt."
Der Vergleich zwischen Uber und den Taxifahrern ist der fünftgrößte in der Geschichte Australiens, sagte Maurice Blackburn Lawyers in einer Erklärung. Der ehemalige Abgeordnete und Taxifahrer Rod Barton, ein Mitglied der Sammelklage, sieht mit dem Vergleich die Vermutung bestätigt, dass Uber wissentlich die Taxilizenzregeln des Landes umgangen habe: "Sie wussten genau, dass sie ihre Fahrer und ihre Fahrzeuge vollständig lizenziert haben mussten", sagte Barton der Australian Broadcasting Corp.