Wegen Konkurrenz-App Threads Twitter droht Meta mit Klage
Kommt jetzt das Aus für die neue Konkurrenz-App des Facebook-Konzerns Meta? Laut Medienberichten droht Twitter mit einer Klage - Threads kam derweil schon am ersten Tag auf mehrere Millionen Nutzer.
Der Twitter-Konzern droht dem Konkurrenten Meta laut einem Medienbericht mit einer Klage wegen der kürzlich gestarteten Konkurrenz-App Threads.
Ein Anwalt in Diensten von Twitter, Alex Spiro, habe Meta in einem Brief vorgeworfen, für Threads vertrauliche Informationen und internes Wissen des Kurznachrichtendienstes verwendet zu haben, schrieb die Website "Semafor" und veröffentlichte eine Kopie des Schreibens.
An die Erkenntnisse sei Meta gelangt, indem es Ex-Twitterangestellte für die Schaffung einer "Nachahmer"-App angeheuert habe, hieß es. Meta-Sprecher Andy Stone wies die Anschuldigungen zurück. Niemand im Technik-Team von Threads sei früher bei Twitter tätig gewesen, teilte er mit.
In dem Brief an Meta schrieb Anwalt Spiro, dass Twitter beabsichtige, seine "geistigen Eigentumsrechte konsequent durchzusetzen". Der Kurznachrichtendienst habe auch das Recht, Zivilklagen oder einen Unterlassungsanspruch zu erheben.
"Wettbewerb ist in Ordnung, Schummeln nicht"
Twitter-Besitzer Elon Musk äußerte sich zu dem Bericht auf seiner Plattfrom und twitterte: "Wettbewerb ist in Ordnung, Schummeln nicht". In der Nacht zum Donnerstag ging Threads in mehr als 100 Ländern an den Start, aber zunächst nicht in der EU.
Der Meta-Konzern beschrieb Threads im Vorfeld als eine textbasierte Version der ebenfalls zu Meta gehörenden Foto- und Videoplattform Instagram, die "einen neuen, separaten Raum für Echtzeit-Updates und öffentliche Unterhaltungen" bieten solle.
Schon am ersten halben Tag kam Threads, laut Meta-Chef Mark Zuckerberg, auf 30 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.
Probleme bei Twitter kommen Threads-App zu Nutze
Threads könnte bei jenen Twitter-Nutzern gut ankommen, die seit der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk im Herbst 2022 durch eine Serie von unpopulären Veränderungen vergrault wurden oder nach Alternativen suchen.
Musk hatte seit der Übernahme im vergangenen Oktober Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Viele von ihnen fanden neue Jobs bei anderen Tech-Konzernen.
Stars wie Shakira und Schauspieler Jack Black sicherten sich gleich in den ersten Stunden einen Account. Auch Airbnb, Guinness World Records, Netflix, das Magazin "Vogue" und andere Medien waren sofort auf der Plattform vertreten.
Zukunft des Angebots noch ungewiss
Threads gilt als bisher stärkster Rivale für Twitter, unter anderem weil die App auf mehr als eine Milliarde bereits bestehende Nutzer-Accounts zurückgreifen kann.
Denn Instagram-Nutzer können sich auch mit ihren bestehenden User-Namen in die neue App einloggen und denselben Accounts folgen - neue Nutzer müssen sich erst ein Instagram-Konto zulegen.
Einige Analysten sind der Ansicht, dass Metas neues Angebot Twitter erhebliche Kopfschmerzen bereiten könnte. Sie verweisen auf den Hype um den Start von Threads, dass dieses Angebot auch langfristig Erfolg haben wird, ist aber aus Sicht von Beobachtern längst nicht sicher.