Streit um Urheberrechte Wer hat den "Leopard 2" erfunden?
Die deutschen Rüstungsfirmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall streiten um die Urheberrechte am "Leopard"-Panzer. Der Fall soll vor Gericht geklärt werden.
Zwischen den Rüstungskonzernen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall ist ein Streit um die Urheberrechte am "Leopard"-Panzer entbrannt. Wie das Landgericht München I mitteilte, wird es am 2. Mai eine Verhandlung darüber geben.
KMW will seinem Konkurrenten die Behauptung untersagen, dass die Rechte am Leopard bis einschließlich Version 2A4 bei Rheinmetall lägen. In einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" hatte Rheinmetall-Chef Armin Papperger die Rechte für sein Unternehmen beansprucht: "Wir haben eintausend Leopard 2A4 gebaut, und zwar auf Grundlage unseres eigenen geistigen Eigentums." Diese Äußerungen beanstandet KMW laut Gericht als "unwahre, irreführende und ihre Rechte verletzende Tatsachenbehauptungen".
KMW ist Generalunternehmer
In die Produktion des "Leopard 2" sind - wie bei Projekten dieser Größenordnung üblich - zahlreiche Firmen eingebunden. Generalunternehmer des Projekts ist die Münchener Krauss-Maffei Wegmann, große Produktionsanteile liegen aber bei Rheinmetall aus Düsseldorf. Dazu gehören Kanone, Munition, Feuerleitanlage und Führungssystem.
Auch Rheinmetall selbst schreibt ungeachtet des Papperger-Interviews auf seiner Firmen-Website die Entwicklung des Leopard 2 KMW zu. "Der Leopard 2 von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) ist der leistungsfähigste Kampfpanzer der Welt und zugleich das Waffensystem mit der größten internationalen Verbreitung", heißt es dort.
Grundmodell gibt es seit den Sechzigern
Das Grundmodell des "Leopard" wurde ab 1965 gebaut. Diese Modellreihe wurde von 1979 an vom "Leopard 2" ersetzt. Mittlerweile sind der 2A7 und der 2A7V die modernsten verfügbaren Modelle. Die Weiterentwicklung "Panther KF51", den Rheinmetall im vergangenen Juni vorgestellt hat, ist noch in der Entwicklung.
Während Krauss-Maffei Wegmann mittlerweile im Besitz der deutsch-französischen Holding KNDS ist, handelt es sich bei Rheinmetall um einen börsennotierten Konzern. Über 70 Prozent der Anteile sind im Besitz kleinerer Aktionäre.