Populäres Rätselspiel "New York Times" kauft Wordle
Die "New York Times" hat das populäre Rätselspiel Wordle für einen Millionenbetrag gekauft. Nutzer fürchten nun, dass das Spiel bald hinter einer Bezahlschranke verschwinden wird.
Die US-Zeitung "New York Times" baut mit dem Kauf des beliebten Online-Wortspiels Wordle ihr digitales Angebot aus. Nach eigenen Angaben bezahlte die Zeitung für die Übernahme einen niedrigen siebenstelligen Betrag. Spiele und Rätsel sind Teil der Strategie der New York Times, um Leser über Apps und Websites an sich zu binden.
Erfunden hat Wordle ein Software-Ingenieur aus Brooklyn. Josh Wardle wollte eigentlich nur seiner Partnerin eine Freude machen. Doch dann gab er das Online-Spiel auch für die Öffentlichkeit frei. Im November vergangenen Jahres spielten gerade einmal 90 Menschen Wordle. Zwei Monate später waren es schon 300.000.
Der Hype nahm immer weiter zu, seit viele Spieler ihre Punktzahl in sozialen Medien zu teilen begannen. Heute hat Wordle Millionen von Nutzern, berichtet die "New York Times" selbst. Viele Leute seien regelrecht besessen von dem recht einfach konstruierten Rätsel: Es gilt dabei, ein Wort mit fünf Buchstaben zu erraten - in sechs Versuchen.
Sorge vor der Bezahlschranke
Wer mitmacht, geht auf die Wordle-Website und tippt ein beliebiges Wort mit fünf Buchstaben ein. Leuchten irgendwelche Buchstaben grün auf, dann ist schon der richtige Buchstabe an der richtigen Stelle. Bei gelber Beleuchtung stimmt der Buchstabe - aber nicht die Stelle. Grau bedeutet: Fehlanzeige.
Nach dem Kauf fürchten Nutzer, dass die Zeitung bald Gebühren für das bislang kostenfreie und werbelose Spiel verlangt, wie sie es auch bei anderen Online-Spielen bereits tut. Die Zeitung erklärte: Das Spiel sei "zunächst" weiter frei.
"Mit der Andeutung, Wordle hinter die Bezahlschranke zu stecken, wird uns in diesen dunklen, erschöpfenden Zeiten der wenige dumme Spaß genommen, den wir noch haben", twitterte ein Nutzer.
Vorreiter im Geschäft der digitalen Medien
"Wordle wird nun eine Rolle in der täglichen Unterhaltung spielen und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt einen weiteren Grund geben, sich an die Times zu wenden, um ihre täglichen Nachrichten und Ansprüche zu befriedigen", erklärte die "New York Times".
Spiele und Rätsel sind Teil der Strategie, Leser über Apps und Websites an sich zu binden. Bis 2025 soll die Zahl der Digital-Abonnenten auf zehn Millionen steigen. Die Zeitung ist schon 2011 - früher als viele andere Medien - ins Geschäft mit zahlenden Abonnenten für Online-Nachrichten eingestiegen und hat mehrere Online-Anbieter für Spiele oder Hörbücher gekauft.