Paritätischer Gesamtverband 14 Euro Mindestlohn gefordert
Wie stark wird der gesetzliche Mindestlohn 2024 angehoben? Die zuständige Kommission legt ihren Vorschlag am Montag vor. Der Paritätische Gesamtverband fordert eine Erhöhung auf mindestens 14 Euro pro Stunde.
Infolge der stark gestiegenen Verbraucherpreise wird der gesetzliche Mindestlohn zum 1. Januar 2024 voraussichtlich deutlich angehoben. Die zuständige Mindestlohnkommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern wird am Montag ihren Vorschlag zum nächsten Erhöhungsschritt vorlegen. Der Paritätische Gesamtverband forderte nun, dass der gesetzliche Mindestlohn von derzeit zwölf auf mindestens 14 Euro pro Stunde steigen müsse.
"Jemand, der Vollzeit erwerbstätig ist, muss von seinem Lohn für sich selber sorgen können. Das ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch des Anstands", sagte Verbandshauptgeschäftsführer Ulrich Schneider der Nachrichtenagentur dpa. Er betonte, dass es dabei auch um Ansprüche für die spätere Rente gehe. Es könne nicht sein, dass selbst Arbeitnehmer, die 45 Jahre in Vollzeit gearbeitet hätten, nicht auf eine armutsfeste Altersrente kämen, sagte er.
2022 von der Ampel-Koalition angehoben
Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte ihn zum 1. Oktober 2022 ausnahmsweise per Gesetz von 10,45 Euro auf zwölf Euro angehoben. Den nächsten Erhöhungsschritt zum 1. Januar 2024 soll nun wieder die Kommission vorschlagen. Die Regierung macht den neuen Wert in der Regel per Verordnung verbindlich.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes profitierten von der jüngsten Erhöhung im vergangenen Herbst rund 5,8 Millionen Beschäftigte, die vorher weniger als zwölf Euro die Stunde verdienten.