Nach Insolvenz Görtz findet neuen Investor
Der insolvente Schuhhändler Görtz hat einen neuen Geldgeber gefunden. Wer es ist, wurde noch nicht mitgeteilt. Das Hamburger Unternehmen hatte im Zuge der Sanierung rund die Hälfte der Filialen geschlossen und Hunderte Stellen abgebaut.
Der in der Corona-Krise in die Insolvenz gerutschte Hamburger Schuhhändler Görtz hat einen Investor gefunden. Nach Gesprächen mit zahlreichen Interessenten habe sich der vorläufige Gläubigerausschuss für einen "Privatinvestor mit Hamburger Wurzeln" entschieden, teilte die Anwaltskanzlei Finkenhof mit, die Görtz beraten hatte. Der Investor habe das für die Gläubiger interessanteste Fortführungskonzept sowie das tragfähigste Angebot unterbreitet. Eine entsprechende Investorenvereinbarung sei bereits unterzeichnet worden. Den Namen des Investors nannte die Kanzlei nicht.
Jetzt sollen dem Insolvenzgericht Sanierungspläne zur Umsetzung der getroffenen Vereinbarung vorgelegt werden, über die die Gläubiger dann abschließend abstimmen. Die Geschäftsführung um Frank Revermann und Tobias Volgmann solle dabei auch künftig im Amt bleiben, berichtet die "Wirtschaftswoche". Durch die Einigung mit dem Investor nähere sich Görtz "dem Ziel eines erfolgreichen Abschlusses der Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung", teilte Finkenhof mit.
Umfangreiche Sanierung
Görtz war umfangreich saniert worden. Das 1875 gegründete Traditionsunternehmen hatte schon in der Corona-Pandemie massiv gelitten. Im Zuge der Sanierung blieben von den ursprünglich 1800 Beschäftigten noch 1300 Mitarbeitende bei Görtz. Schätzungsweise rund die Hälfte der insgesamt 160 Filialen wurde geschlossen, darunter auch zahlreiche Flaggschifffilialen. An vielen verbleibenden Standorten gelang es, mit den Vermietern Zugeständnisse auszuhandeln.
Vom Unternehmen selbst heißt es dazu: "Der Investor ist vom Potenzial des Geschäftsmodells auf Basis einer zunehmenden Verzahnung der Kanäle überzeugt, insbesondere mit Blick auf ein nunmehr optimiertes deutschlandweites Filialnetz." Görtz sei eine Marke mit viel Potenzial, betont auch Unternehmenschef Revermann. "Es gibt noch einige Hausaufgaben zu erledigen, wie die Umsetzung des Sanierungsplans, aber wir starten voller Elan in die neue Zukunft."