Insolventer Airport Russischer Investor will Flughafen Hahn kaufen
Der russische Oligarch Viktor Charitonin will den angeschlagenen Regionalflughafen Hahn in Rheinland-Pfalz übernehmen. Eine Millionensumme soll bereits hinterlegt sein. Der Investor ist auch Haupteigentümer des Nürburgrings.
Für den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn in Rheinland-Pfalz gibt es Informationen des SWR und übereinstimmenden Medienberichten zufolge einen möglichen Käufer: die NR Holding, hinter der als Haupteigentümer russische Investor Viktor Charitonin steht.
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, wurde ein notarieller Vertrag über den Verkauf des Airports unterzeichnet - für den Preis von 20 Millionen Euro. Die Summe soll bereits auf einem sogenannten Notaranderkonto hinterlegt worden sein.
Allerdings haben die Gläubiger dem Geschäft noch nicht zugestimmt. Auch ist unklar, ob das Bundeswirtschaftsministerium noch sein Veto einlegt. Charitonin, ein Pharma-Unternehmer, ist von Sanktionen, die aufgrund der Invasion in der Ukraine gegen Russland und russische Oligarchen verhängt wurden, nicht betroffen. Er gilt jedoch als Kreml-nah.
Verkauf noch nicht offiziell bestätigt
Offiziell bestätigt wurde der Verkauf bislang weder von dem für den Flughafen Hahn zuständigen Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner noch von der NR Holding. Gegenüber dem SWR verwies Plather lediglich auf eine Gläubigerversammlung am kommenden Dienstag, bei der es um den Verkauf des Airports gehen solle.
Insolvenz im Oktober 2021 angemeldet
Eigentlich schien ein Verkauf des Flughafens bereits im vergangenen Juni besiegelt. Damals ging die Swift Conjoy GmbH in Frankfurt mit dem höchsten Angebot aus dem Bieterkampf hervor, auch hier wurde ein notarieller Vertrag unterzeichnet. Doch der vereinbarte Kaufpreis wurde bis heute nicht bezahlt. Laut dpa erwägt Plathner mittlerweile, gegen Swift Conjoy Schadensersatz geltend zu machen.
Auch die NR Holding zählte im vergangenen Jahr bereits zu den Bietern für den Flughafen Hahn. Der einstige US-Militärflughafen im Hunsrück mit einer seltenen Nachtfluggenehmigung hatte im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Das Bundesland Hessen war vor langer Zeit mit 17,5 Prozent der Anteile beim Airport Hahn eingestiegen.