Drohende Einstellungsstopps Das Ende des Facebook-Booms
Die Zeiten ungebremsten Wachstums sind vorbei - auch beim Facebook- und Instagram-Konzern Meta. Nach dem ersten Umsatzrückgang seit dem Börsengang bereitet Mark Zuckerberg die Mitarbeiter auf harte Sparmaßnahmen vor.
Wachstum ohne Ende? Das war einmal. Der Facebook-Konzern Meta steht nach der abrupten Abschwächung seines Geschäfts vor strikten Sparmaßnahmen. Gründer und Chef Mark Zuckerberg bereitete die Mitarbeiter in einer internen Fragerunde auf einen Einstellungsstopp und Etatkürzungen in einigen Bereichen vor, wie unter anderem der Finanzdienst Bloomberg berichtete.
Das Ende einer Ära bei Facebook
Meta werde 2023 kleiner sein als in diesem Jahr, sagte Zuckerberg danach. Er habe gehofft, dass die Wirtschaftsentwicklung sich inzwischen stärker stabilisiert habe, so Zuckerberg. Aber da es nicht danach aussehe, wolle Meta vorsichtiger planen. Quer durch verschiedene Bereiche solle es Etatkürzungen geben.
Hintergrund der Sparmaßnahmen ist das schleppende Geschäft bei Meta. Im zweiten Quartal waren die Erlöse des Facebook-, Instagram- und WhatsApp-Eigners um ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar zurückgegangen. Das klingt nach nicht viel, doch es bedeutete das Ende einer Ära: Seit seinem Börsengang hatte Facebook Quartal für Quartal steigende Umsatzzahlen verkündet.
Ausverkauf bei der Meta-Aktie
Doch nun scheint auch das Unternehmen von Zuckerberg an seine Wachstumsgrenzen gestoßen zu sein. Denn der Umsatzrückgang im vergangenen Quartal ist offenbar kein einmaliger Ausreißer. Auch für das heute endende dritte Quartal ist der US-Konzern skeptisch und rechnet mit Erlösen in Höhe von 26,0 bis 28,5 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2021 hatte Meta noch knapp 28,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet.
Die schwierigeren Geschäftsbedingungen spiegeln sich auch an der Börse wider: Die Meta-Aktie ist an der Nasdaq seit ihrem Rekordhoch bei 384,33 Dollar im Herbst 2021 um rund 65 Prozent eingebrochen. Mit rund 136 Dollar ist sie aktuell nur noch so viel wert wie zuletzt im Corona-Crash-Tief von 2020.
Entwicklungskosten in Milliardenhöhe für "Metaverse"
Zur Begründung für die schleppenden Geschäfte verweist das Management unter anderem auf Konjunktursorgen und Inflation, die Werbekunden sparsamer werden ließen. Zugleich macht Facebook und Instagram die Konkurrenz der Video-App Tiktok zu schaffen - und auch Apples Maßnahmen zum besseren Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone brachten das Geschäftsmodell durcheinander. Zugleich bringt der Fokus auf virtuelle Welten - das "Metaverse" - Entwicklungskosten in Milliardenhöhe mit sich.
Meta war in den vergangenen Jahren schnell gewachsen, unter anderem auch um Anforderungen zur Sicherheit und zum Herausfiltern von Hassrede zu erfüllen. Zum Stichtag 30. Juni hatte der Konzern 83.553 Mitarbeiter nach 63.404 ein Jahr zuvor.