Strecke London-Paris Streik legt Zugverkehr in Eurotunnel zeitweise lahm
Kurz vor Weihnachten hat ein Streik Bahnreisende zwischen Großbritannien und Frankreich getroffen: Wegen eines überraschenden Ausstands der französischen Beschäftigten wurde der Zugverkehr durch den Eurotunnel zwischenzeitlich eingestellt.
Der Verkehr durch den Eurotunnel zwischen Großbritannien und Frankreich war wegen eines Streiks zeitweise komplett eingestellt. Die französischen Beschäftigen hatten im Streit um eine Prämie zum Jahresende ihre Arbeit niederlegt, teilte der Tunnelbetreiber Getlink mit.
Nach Angaben von Getlink hatte das Unternehmen eine Prämie in Höhe von 1.000 Euro vorgeschlagen, die Gewerkschaften verlangten jedoch das Dreifache. Von dem Betreiber heiß es, der Streik sei unerwartet gekommen.
Menschen warten in London auf ihre Fahrt mit dem Eurostar.
Große Unruhen bei Reisenden
Einige Züge kehrten kurz vor der Ankunft in London nach Paris zurück. Bei Reisenden auf beiden Seiten des Ärmelkanals sorgte der Ausstand für große Unruhe. Einige versuchten, ihre Tickets umzubuchen - andere bemühten sich, noch ein Flugticket zu bekommen, wie eine AFP-Journalistin berichtete.
Frankreichs Verkehrsminister Clément Beaune schrieb zuvor auf der Online-Plattform X, die Blockade des Tunnels sei "inakzeptabel". Er engagiere sich dafür, dass unverzüglich eine Lösung gefunden werde.
Gewerkschaften zufrieden mit Verhandlungen
Am Abend kündigten die französischen Gewerkschaften dann das Ende des Streiks an. Der Verkehr werde noch am Abend wieder aufgenommen, sagte Gewerkschaftsvertreter Franck Herent. Die Verhandlungen mit der Geschäftsführung hätten "Ergebnisse erbracht, die uns zufrieden stellen", sagte er.
Der etwa 50 Kilometer lange Eurotunnel zählt zu den längsten Eisenbahntunneln der Welt. Etwa 38 Kilometer verlaufen unter dem Ärmelkanal. Durch den Tunnel fahren Personenzüge sowie Züge, die Autos und Lastwagen zwischen London und Paris oder Brüssel transportieren.