Dating-App geht an die Börse Bumble-Gründerin jüngste Selfmade-Milliardärin
Für die Bumble-Gründerin Whitney Wolfe Herd hat sich der Börsengang der Dating-App gelohnt. Mit 31 Jahren ist sie nun die jüngste Selfmade-Milliardärin - und ihr Vermögen wächst weiter.
Whitney Wolfe Herd ist mit 31 Jahren die derzeit jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt. Herd ist die Gründerin der Dating-App Bumble, mit der sie am Donnerstag den Börsengang an der New Yorker Wall Street mit großem Erfolg wagte. Bumble ist kein gewöhnlicher Tinder-Rivale. Das besondere am Geschäftsmodell ist, dass dort Frauen den ersten Schritt beim Dating machen.
Die frischgebackene Milliardärin hat sich übrigens noch einen weiteren Rekord gesichert: Sie ist die jüngste weibliche Chefin, die je in den USA ein Unternehmen an die Börse gebracht hat - und zwar mit riesigem Erfolg.
Die Bumble-Dating-App hat einen erfolgreichen Börsengang hingelegt und ihre Gründerin zur Milliardärin gemacht.
Herd wird reicher und reicher
Denn der Einstandskurs der Bumble-Aktie lag am Donnerstag mit 76 US-Dollar fast 77 Prozent über dem Ausgabepreis. Aus dem Handel gingen die Papiere mit 70,31 Dollar. Der Ausgabepreis, also der Preis, zu dem sich interessierte Anleger vor dem Börsengang mit dem Papier eindecken konnten, hatte bei 43 Dollar gelegen. Insgesamt wurde das Unternehmen mit rund 8,2 Milliarden Dollar bewertet. Herd besitzt laut Börsenprospekt 21,54 Millionen Aktien, was 11,6 Prozent am Unternehmen entspricht.
Wenn man den gestrigen Schlusskurs zugrunde legt, darf Herd sich über ein Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar freuen. Aktuell sind noch einmal mehr als 200 Millionen dazugekommen, denn die Papiere kosten derzeit rund 80 Dollar.
Herd kann die Verluste in Höhe von 28 Millionen Dollar, die das Unternehmen in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 gemacht hat, jetzt also leicht aus ihrer Tasche bezahlen. Der Bumble-Umsatz im selben Zeitraum betrug knapp 420 Millionen.
Das nächste Ziel: Tinder Marktanteile abjagen
Herd hat trotz ihres jungen Alters bereits eine langjährige Erfahrung mit dem Thema Dating im Internet. Sie gehörte auch zu den Gründern der Konkurrenz-App Tinder, verließ das Unternehmen aber im Streit.
Wie das US-Magazin Forbes berichtet, warf sie Kollegen dort sexuelle Belästigung vor. Der Fall sei laut Forbes schnell und vertraulich beigelegt worden, Tinder habe jedes Fehlverhalten abgestritten. Kurz danach gründete sie im Jahr 2014 zusammen mit dem russischen Milliardär und Tech-Investor Andrey Andreev schließlich das Unternehmen Bumble.
Die mehr als zwei Milliarden Dollar, die Bumble mit dem Börsengang einimmt, sollen dazu verwendet werden, um das weitere Wachstum zu finanzieren. Vor allem plant das Management unter Herds Leitung, dem Kontrahenten Tinder Marktanteile abzujagen.