Geschäft mit Elektromobilität BMW verdoppelt Absatz von E-Autos
Der Hersteller BMW hat im ersten Quartal insgesamt weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Einen Boom erlebt dagegen das Geschäft mit Elektroautos - vor allem bei der Kernmarke des Münchner Konzerns.
Die Verkaufszahlen beim Autokonzern BMW sind zum Jahresbeginn insgesamt leicht rückläufig gewesen. Von Januar bis Ende März verkaufte der Konzern weltweit 1,5 Prozent weniger Autos als im Vorjahresquartal. Der weltweite Absatz sank auf rund 588.000 Fahrzeuge, teilte das Unternehmen mit.
In China lagen die Auslieferungen mit knapp 195.000 Autos sogar 6,6 Prozent unter dem Vorjahr, was der Konzern mit den Corona-Nachwirkungen erklärte. In Europa lag der Absatz mit 216.000 Autos 1,9 Prozent unter dem Vorjahr. In den USA legte er dagegen auf fast 90.000 Autos um 11,2 Prozent zu.
Weiteres Wachstum geplant
Bei Elektroautos erzielte BMW allerdings ein deutliches Wachstum: Das Absatzplus beläuft sich auf 83,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Marken BMW und Mini verkauften Unternehmensangaben zufolge in den ersten drei Monaten des Jahres mehr als 64.500 E-Autos. Das Wachstum des Elektroauto-Geschäfts fiel bei der Kernmarke BMW noch größer aus. Mit beinahe 56.000 Auslieferungen steigerte die Marke den Absatz um 112,3 Prozent.
Es sei der BMW-Gruppe im ersten Quartal gelungen, ein "dynamisches Tempo beim Hochlauf der Elektromobilität beizubehalten", sagte Pieter Nota, BMW-Vorstandsmitglied. Für die kommenden Jahre plant der Automobilhersteller weiter mit einem deutlichen Wachstum in diesem Segment. 2024 soll jeder fünfte Neuwagen des Konzerns vollelektrisch sein, 2025 jeder vierte und 2026 jeder dritte.
"Klarer Aufwärtstrend im März"
Trotz des insgesamt schwächeren Quartals sagt der Konzern ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr voraus. "Weltweit zeigte sich im März ein klarer Aufwärtstrend", teilte das Unternehmen mit. Eine Stabilisierung der Wirtschaft in China sei im Laufe des Jahres zu erwarten. Vertriebsvorstand Nota sieht BMW "auf Kurs für leichtes Wachstum im Gesamtjahr 2023". Neben den neuen 7er-Verbrennermodellen in der Oberklasse und dem erneuerten SUV X7 seien vollelektrische Fahrzeuge wesentliche Wachstumstreiber, so der Topmanager.
Positive Impulse erwartet BMW insbesondere aus dem oberen Marktsegment. Das Unternehmen rechne hier mit einem Wachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich, heißt es in der Mitteilung.
Erholung in China möglich
Zumindest auf Händlerebene gibt es Anzeichen dafür, dass sich die BMW-Prognose für China bestätigen könnte. Nach Daten des Herstellerverbandes CAAM (Chinese Association of Automotive Manufacturers) verkauften die Autobauer im März 2,45 Millionen Fahrzeuge an die Händler - und damit 9,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Absatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben nahm um über ein Drittel zu. In den Zahlen des CAAM sind allerdings auch Nutzfahrzeuge enthalten.
Die Endkunden-Nachfrage nach Pkw hatte sich im März dagegen weniger dynamisch entwickelt als die Händlerverkäufe. Der Branchenverband PCA (Chinese Passenger Car Association) hatte vergangene Woche laut vorläufigen Zahlen 1,6 Millionen an Kunden ausgelieferte Pkw gemeldet, was in etwa dem Vorjahresniveau entspricht.
China ist der größte Automarkt der Welt. Auch für die deutschen Autohersteller Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz ist das Land der wichtigste Einzelmarkt.