Jahresprognose Bauindustrie rechnet mit Umsatzrückgang
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie war ursprünglich optimistisch in das Jahr gestartet und hatte beim realen Umsatz ein Plus von 1,5 Prozent erwartet. Nun geht es um ein Minus von fünf Prozent.
Die deutsche Bauindustrie rechnet damit, dass der um die hohen Preissteigerungen bereinigte Umsatz im Jahr 2022 deutlich zurückgehen wird. "Wir halten einen realen Umsatzrückgang von fünf Prozent für realistisch", sagte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bei dem realen Umsatz ist die Inflation bereits eingerechnet.
Wohnungsbau besonders hart getroffen
Hohe Materialpreise, steigende Zinsen sowie wirtschaftliche Unsicherheiten hatten zuletzt den Höhenflug am Bau gestoppt, die realen Umsätze waren gesunken. Nur die stark gestiegenen Preise für Bauleistungen hatten zuletzt noch dafür gesorgt, dass Erlöse nominal höher ausfielen als im Vorjahreszeitraum. So waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die preisbereinigten Umsätze (real) im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent rückläufig, nominal stiegen sie um 12,6 Prozent.
Besonders hart getroffen ist der Wohnungsbau. Nach Angaben aus der Branche müssen private Bauherren neben hohen Baukosten und steigenden Zinsen noch die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten stemmen. "Im Augenblick geht es dem Bau noch gut", sagte Hübner weiter. "Aber wir befürchten, dass den Bauherren das Geld ausgeht."