Einschränkungen möglich Bahn prüft erneut Betonschwellen
Hunderttausende Betonschwellen hat die Deutsche Bahn nach dem Zugunglück in Oberbayern im Juni überprüft. Jetzt werden weitere 130.000 untersucht. Dadurch kann es zu Verspätungen und Sperrungen kommen - einige Bundesländer sind besonders betroffen.
Nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen untersucht die Deutsche Bahn weitere 130.000 Betonschwellen. "Leider werden sich dadurch mutmaßlich Einschränkungen nicht vermeiden lassen", erklärte das Unternehmen. Betroffen seien Strecken in ganz Deutschland - insbesondere in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Es könne zu langsameren Fahrten und auch Sperrungen kommen. Bis Ende des Jahres sollen nahezu alle betroffenen Strecken wieder normal befahrbar sein. Teilweise werde sich der Austausch der Schwellen allerdings bis in das kommende Jahr ziehen. In den vergangenen Monaten waren von den Fernzügen der Bahn aus unterschiedlichen Ursachen nur etwa 60 Prozent pünktlich.
Gesteinsart könnte Schäden verursacht haben
Bei dem Unfall im Juni mit fünf Toten waren die Betonschwellen als eine mögliche Ursache ins Blickfeld geraten. Die Bahn hatte daraufhin 200.000 Schwellen einer Bauart untersucht und danach mit dem Austausch von 137.000 begonnen. Dies hatte bereits für Zug-Verspätungen und Ausfälle gesorgt. Zwei Drittel der Einschränkungen sind laut Bahn wieder behoben.
Bei den im Sommer überprüften Bauteilen handelte es sich laut Bahn um den gleichen Bautyp wie auf dem Streckenabschnitt des verunglückten Zugs. Jetzt hätten weitere Untersuchungen der Schwellen ergeben, dass ein Herstellungsfehler vorliegen und eine bestimmte Gesteinsart im Beton mitverantwortlich für Schäden sein könnte.
Daher überprüfe man nun 130.000 Schwellen mit dieser Gesteinsart von weiteren Herstellern. Rückschlüsse auf die Unfallursache in Oberbayern ließen sich aus den Inspektionserkenntnissen nicht ziehen, hieß es im Sommer.