Mac Studio vorgestellt Apple-Offensive auf dem PC-Markt
Apple hat eine neue Version seines Einsteiger-iPhones SE vorgestellt, mit der es neue Kunden locken will. Doch das Highlight des diesjährigen Frühjahrs-Event war etwas anderes.
Für Apple-Chef Tim Cook ist das günstigste Smartphone des Unternehmens vermutlich eines der wichtigsten Geräte in der Modellpalette: 519 Euro kostet das Nachfolgemodell des iPhone SE. Zum Vergleich: Für das aktuelle Top-Modell, das iPhone 13 Pro Max, bezahlt man in maximaler Konfiguration 1829 Euro.
Das iPhone SE als "Lockvogel"
Wichtig ist das SE deshalb, weil der Technologie-Konzern aus dem Silicon Valley mit dem Handy vor allem neue Kundinnen und Kunden in die Apple-Welt locken will. "Das Gerät dürfte viele Umsteiger zu Apple bringen", meint Marc Gurman vom Wirtschaftsdienst Bloomberg. "Vor allem Leute, die ein etwas günstigeres 5G-Handy haben wollen. Das ist das Hauptargument."
Neben dem schnellen Mobilfunkstandard 5G kann das kompakte Einsteiger-Smartphone mit 4.7 Zoll großen Display vor allem mit einem schnelleren Prozessor - dem A15 Bionic - sowie einer verbesserten Kamera glänzen.
Apple-Chef Tim Cook präsentiert das neue Smartphone-Einsteigermodell iPhone SE, das vor allem Neukunden anlocken soll.
Neuer Chip soll Intel Konkurrenz machen
Die wichtigste Nachricht des Frühjahrs-Events von Apple waren aber weder das SE noch das überarbeitete Tablet iPad Air - Hingucker waren ein komplett neuer PC sowie ein neuer 27-Zoll Monitor mit 5K-Auflösung. Der Name des neuen Computers: Mac Studio. Der sieht dem Mac Mini recht ähnlich, ist aber größer und vor allem höher. Das Besondere: Die Kalifornier haben für das Gerät einen neuen Prozessor entwickelt. Der M1 Ultra, so behauptet Apple, sei die derzeit leistungsstärkste CPU im PC-Markt.
"Ich glaube, dass dieser neue M1 Ultra-Chip Intel in der Mittelklasse einen Strich durch die Rechnung machen wird und sich auch im oberen Preissegment etablieren könnte", sagt Branchenkenner Gurman. "Vermutlich wird der Computer nur in geringen Stückzahlen produziert. Beliebt dürfte er besonders bei allen sein, die mit Video- oder Fotos arbeiten oder in der Softwareentwicklung sind."
9200 Euro für die Spitzenausstattung
Für den M1 Ultra werden zwei kleinere M1-Max-Chips zusammengeschaltet - mit einer ebenfalls bei Apple entwickelten Verbindungstechnologie. Gut 80 Prozent schneller als das bisherige Top-Modell - der Mac Pro - soll der neue Computer sein. Zielgruppe sind professionelle Anwender. Das zeigt sich auch beim Preis: Der Mac Studio fängt bei 2300 Euro an, lässt sich aber mit unter anderem mit 128 GB Ram Arbeitsspeicher und einer acht Terabyte großen SSD-Festplatte auf 9200 Euro hochjubeln.
Dass Apple sein eigenes bisheriges Spitzenmodell hier nicht gut aussehen lässt, liegt daran, dass es vermutlich im Sommer einen Mac Pro-Nachfolger geben wird. Das hat das Unternehmen während der Veranstaltung durchblicken lassen. Damit würde sich Apple dann endgültig von Intel, dem einstigen Haus- und Hoflieferanten für Prozessoren, verabschieden und nur noch auf die eigens entwickelten Chips setzen, die sich mittlerweile in allen Telefonen, Tablets und fast allen Computern des Konzerns wiederfinden.