Stresstest für europäische Banken Notfalls hilft der EU-Krisenfonds
Eigentlich war der gigantische Krisen-Fonds der Europäer für Euro-Staaten in Finanznöten gedacht. Doch falls europäische Banken den Stresstest nicht bestehen sollten, könnte letztlich auch der EU-Krisenfonds einspringen. EU-Kommissar Rehn rechnet aber nicht damit, dass dieser Fall eintreten könnte.
Die EU-Staaten wollen kränkelnde Banken, die den sogenannten Stresstest nicht bestehen, notfalls mit Kapitalspritzen unterstützen. Das kündigte Belgiens Finanzminister Didier Reynders nach Beratungen der EU-Finanzminister zu den Stresstests an. Die Mitgliedsländer würden nach Veröffentlichung der Testergebnisse am 23. Juli "alle nötigen Maßnahmen" zur Kapitaldeckung ergreifen, sagte der Ratsvorsitzende.
EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn sagte, er rechne aber nicht damit, dass europäische Hilfe nötig sei. Der europäische Rettungsschirm mit einem Gesamtumfang von 750 Milliarden Euro wurde im Mai geschaffen, um Staaten mit akuten Finanzschwierigkeiten rasch zu helfen.
Pleite ist keine Option
Banken pleite gehen zu lassen ist für die Finanzminister keine Option. "Mit einer Schließung der Banken ist es nicht getan", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. "Meistens haben sie ein paar Gläubiger, an die muss man auch denken", fügte er hinzu. Erst einmal müsse sich ein Institut, das ein Problem habe, selbst an den Märken mehr Kapital besorgen. Wenn dies nicht gelingen sollte, müsse der Staat helfen. "Wenn der Staat dazu nicht in der Lage sein sollte - erinnern Sie sich an das Griechenlandpaket - kann der Staat sich an die Zweckgesellschaft wenden." Dazu müssten strikte Bedingungen eingehalten werden.
Dem Stresstests sollen sich insgesamt 91 europäische Geldinstitute unterziehen. Darunter sind auch 14 deutsche, vom Branchenführer Deutsche Bank bis zu verschiedenen Landesbanken.