1,3 Milliarden Euro Jahresüberschuss Sparkassen fühlen sich als Krisengewinner
In der Finanzkrise wenden sich Bankkunden den Sparkassen zu. Diese verzeichneten im vergangenen Jahr den höchsten Zufluss an Kundeneinlagen seit 2002. Trotz der Krise machten die Sparkassen 2008 einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro, 22 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Trotz der Finanzkrise haben die 438 deutschen Sparkassen im vergangenen Jahr einen Milliardengewinn erwirtschaftet. Der Überschuss ging gegenüber 2007 allerdings um 22 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück. Als Hauptgrund dafür nannte der Präsident der Sparkassen-Dachorganisation DSGV, Heinrich Haasis, vor allem Wertkorrekturen auf Anlageportfolios. Auch im klassischen Bankgeschäft mussten die Sparkassen leichte Rückgänge hinnehmen. Der Zinsüberschuss als größter Ertragsbringer sank um 1,3 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro.
Kundeneinlagen steigen
"Kein Wettbewerber genießt höheres Vertrauen", sagte Haasis und bezeichnete 2008 als erfolgreiches Jahr. Die Kundeneinlagen erhöhten sich gegenüber 2007 um 24,8 Milliarden auf 742,3 Milliarden Euro. Das war laut Verband der höchste Zufluss seit der Euro-Bargeldeinführung im Jahr 2002. Bei den Kundenkrediten gab es einen Zuwachs von 13,9 Milliarden auf 631,4 Milliarden Euro.
Haasis warnte die die Sparkassen davor, sich wegen der Krise ihrer Spitzeninstitute, der Landesbanken, selbst in Schwierigkeiten zu bringen. "Sparkassen müssen sehr genau prüfen und überlegen, ob sie weiteres Kapital zur Verfügung stellen wollen und können", sagte er.
"Bad Bank" verlangt
In Bayern und Schleswig-Holstein haben die Sparkassen beschlossen, ihre Landesbanken nicht mehr zu stützen. Die Institute in Baden-Württemberg beteiligen sich dagegen an einer fünf Milliarden Euro schweren Finanzspritze für die dortige Landesbank LBBW. Haasis drängte darauf, dass die Landesbanken ihre Risiken minimierten. Eine Ausgliederung von problematischen Wertpapieren in "Bad Banks" sei notwendig.