Privathäuser Nachfrage nach Solaranlagen stark gewachsen
Hintergrund sind vor allem die hohen Energiepreise: Die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen für private Wohnhäuser ist stark angestiegen - im ersten Quartal um 146 Prozent. Die Branche erwartet, dass das Wachstum weitergeht.
Nach Angaben des Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) wurden im ersten Quartal deutschlandweit 159.000 Photovoltaik-Anlagen für Privathäuser in Betrieb genommen. Das ist ein Zuwachs von 146 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Siebter Anstieg in Folge erwartet
Laut dem Bundesverband dürfte damit die Nachfrage nach Solaranlagen in Deutschland in diesem Jahr zum siebten Mal in Folge prozentual zweistellig wachsen. In der Statistik des BSW werden neben Anlagen von privaten Hausbesitzern auch andere Investoren wie Bauern erfasst, die Solaranlagen auf landwirtschaftlichem Grund errichten lassen. Der Branchenverband hat die aktuellen Daten einen Tag von der Branchenmesse Intersolar veröffentlicht, die Mittwoch in München eröffnet wird und als ein wichtiger Treff für die Ökostrom-Branche gilt.
Laut BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig ist der aktuelle Solarboom auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Einerseits sei der starke Anstieg der Energiepreise im vergangenen Jahr dafür verantwortlich. Zu anderen sieht Körnig auch eine Corona-Folgewirkung: "Viele Hausbesitzer haben während der Pandemie viel in ihr Heim investiert."
Auch Solarspeicher stark gefragt
Auch die Nachfrage nach Solarspeichern steigt weiter deutlich. Die Anzahl der neuen Solarstromspeicher wird nach Einschätzung des Verbands bereits Ende Juni die Zahl der im vergangenen Jahr insgesamt installierten Solarbatterien überschreiten.
Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oder am Balkon können Privathaushalte einerseits den Strombezug aus dem Stomnetz der Versorger reduzieren und damit Kosten sparen. Zum anderen wird überschüssiger Strom zumeist ins öffentliche Stromnetz eingespeist und über eine Einspeisevergütung an den Anlagenbesitzer vergütet.
Erleichterungen für Anlagenbesitzer
Eine Reihe von Änderungen im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) hat die eigene Photovoltaik-Anlage seit Jahresbeginn noch attraktiver gemacht. So sind neu installierte Anlagen von der Umsatzsteuer befreit. Die Einspeisevergütung für Neuanlagen wurde zudem erhöht.
Die hohe Nachfrage privater Hauseigentümer zählt laut dem Branchenverband BSW zu den wichtigsten Treibern der Energiewende. "Beinahe alle Zeichen stehen weiter auf Wachstum" so Verbandschef Körnig, "Solarsysteme sind preiswert, die Zahl der Fachkräfte steigt". Auch die Liefersituation helle sich auf und Marktbarrieren würden zunehmend abgebaut.