Folgen der Finanzkrise Bankenrettungsfonds macht erneut Milliardenverlust
Die Rettung des maroden Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) kostet den deutschen Staat immer noch Milliarden. Der Bankenrettungsfonds SoFFin schloss das Jahr 2010 mit einem Verlust von 4,8 Milliarden Euro ab. Knapp 3,9 Milliarden davon entfallen auf die HRE-"Bad Bank".
Ungeachtet der vielen guten Nachrichten zum Wirtschaftsaufschwung wirft die Krise immer noch lange Schatten: Der Bankenrettungsfonds Soffin hat das Jahr 2010 mit einem Verlust von rund 4,8 Milliarden Euro abgeschlossen, wie die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) als Soffin-Verwalter mitteilte. Der Bund hatte den Rettungsfonds während der Finanz- und Wirtschaftskrise zur Stabilisierung der Märkte errichtet. Er haftet mit Steuergeld für Risiken, die sich realisieren könnten.
Nach FMSA-Darstellung resultiert der Löwenanteil des Fehlbetrages - 3,87 Milliarden Euro - aus vorgeschriebenen Rückstellungen für die "Bad Bank" der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE). In diese Abwicklungsanstalt wurden die faulen und mit enormen Wertverlusten behafteten Papiere während der HRE-Rettung ausgelagert. Eine Bilanz der "Bad Bank" selber steht noch aus. Der übrige vom Soffin ausgewiesene Verlust von rund einer Milliarde Euro ergebe sich aus Wertkorrekturen für die Beteiligungen des Fonds - in Summe gingen die unterstützten Werte also noch einmal bergab. Allerdings, so betont die FMSA, sei diese Wertanpassung nach dem "Vorsichtsprinzip" erfolgt. Ob sich die Verluste also tatsächlich realisieren werden, bleibe abzuwarten.
Zudem hielt die Bundesanstalt FMSA fest: "Eine abschließende Aussage über die tatsächlichen Kosten der Finanzmarktstabilisierung wird erst nach Rückführung aller Beteiligungen und der Auflösung der Abwicklungsanstalten getroffen werden können."