Überraschende Zahlen US-Wirtschaft ausgebremst
Starker Dollar und kaltes Winterwetter haben die US-Wirtschaft zu Jahresbeginn ausgebremst. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im ersten Quartal nur um 0,2 Prozent. Experten hatten über ein Prozent erwartet. Die Meldung kommt nur Stunden vor einer Zinsentscheidung der Fed.
Meterhoch türmte sich im Februar der Schnee in den USA, es war ein Winter wie lange nicht. Das Baugewerbe kam praktisch zum Erliegen, der Konsum brach ein, endeten Shoppingtrips doch regelmäßig in Schneewehen.
Gebremstes Wachstum
Wie streng der Winter war, läßt sich nicht nur an den Wetterdaten ablesen, sondern auch am Bruttoinlandsprodukt. Im ersten Quartal, zwischen Januar und März, lag das Wachstum nur noch bei 0,2 Prozent, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte, und damit weit unter den Erwartungen. Zumal das Wachstum im letzten Quartal 2014 noch bei 2,2 Prozent gelegen hatte, und man eigentlich daran anknüpfen wollte.
Neben dem Wetter machte der US-Konjunktur vor allem der starke Dollar zu schaffen. Zwar verbilligen sich durch ihn Importe, Exporte jedoch werden für die ausländischen Kunden teurer, und so klagten zahlreiche Firmen zuletzt über Umsatzeinbußen.
Wohl keine Zinserhöhung
Damit scheinen sich Befürchtungen der US-Notenbank zu bestätigen, die vor einem zu starken Dollar gewarnt hatte. Eigentlich hatte Fed-Chefin Jenet Yellen eine Zinserhöhung in Angriff nehmen wollen, zumal die Konjunktur robust ist und die Inflation Nahe Null liegt. Doch da im Euroraum praktisch Nullzins herrscht, könnte eine Zinserhöhung den Dollar für Anleger attraktiv machen, was unweigerlich eine weitere Aufwertung zur Folge hätte.
Mit einiger Spannung wird nun der Ausgang der Fed-Sitzung in Washington erwartet. Experten vermuten, dass die Fed eine Erhöhung der Zinsen erst einmal auf die lange Bank schiebt.