EU-Kommission geht gegen Kartell vor Millionen-Buße für Reißverschluss-Produzenten
Die EU-Kommission hat Geldstrafen von 328 Millionen Euro gegen ein Kartell von Reißverschluss-Herstellern verhängt. Sechs Firmen und der deutsche Branchenfachverband hätten Preise abgesprochen sowie Kunden und Märkte untereinander aufgeteilt.
Die EU-Kommission hat ein Kartell von Reißverschluss-Herstellern wegen unerlaubter Preisabsprachen mit einem Bußgeld von 328,6 Millionen Euro bestraft. Den ganz überwiegenden Teil der Strafe müssen die Unternehmen YKK, Prym und Coats zahlen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Auf die Unternehmen Scovill, A. Raymond und Berning & Söhne GmbH & Co sowie den deutschen Fachverband Verbindungs- und Befestigungstechnik, der ebenfalls an einer Zuwiderhandlung beteiligt war, entfallen vergleichsweise geringe Bußen.
Die Kommission hatte 2001 Nachprüfungen in dem Fall begonnen. Die Unternehmen hätten schon seit 1991 jährlich unter dem Dach des Fachverbandes Preise für Druckknöpfe und Nieten abgesprochen. Die Kommission bezeichnete das Kartell als einen besonders schweren Verstoß gegen die Wettbewerbsvorschriften in der Europäischen Union. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes erklärte: "Es ist empörend, dass sich die großen Verbindungsproduktehersteller über einen so langen Zeitraum abgesprochen haben, um künstliche Preisniveaus aufrechtzuerhalten und Kunden sowie Märkte für Produkte, die unzählige Verbraucher alltäglich benutzen, untereinander aufzuteilen."
Der Prym-Gruppe muss lediglich eine Geldbuße von 40,5 Millionen Euro im Rahmen einer Kronzeugenregelung zahlen, da die Firma als erste Informationen über das Kartell vorlegte. YKK muss 150,2 Millionen Euro, Coats 122,4 Millionen Euro und Berning & Söhne 1,1 Millionen Euro zahlen.