Stärkstes Plus seit 2011 Reallöhne steigen wieder
Die Arbeitnehmer in Deutschland haben wieder mehr Geld in der Tasche. Die Reallöhne legten zu Jahresbeginn um 1,3 Prozent zu. Das war das größte Plus seit 2011. Die Löhne stiegen in den verschiedenen Regionen Deutschlands aber sehr unterschiedlich schnell.
Nach dem leichten Minus im vergangenen Jahr sind die Reallöhne in Deutschland zu Jahresbeginn wieder gestiegen. Sie lagen zwischen Januar und März um 1,3 Prozent über dem Vergleichswert des ersten Quartals 2013. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts war dies der größte Zuwachs seit dem Jahr 2011.
Die Entwicklung der Reallöhne zeigt, ob die Bürger de facto mehr oder weniger Geld zur Verfügung haben als in der Vergangenheit. Zu diesem Zweck ziehen die Statistiker vom Wert für die Lohnentwicklung die Inflationsrate desselben Zeitraums ab. Zwischen Januar und März kletterten die Löhne um rund 2,6 Prozent. In Westdeutschland lag der Zuwachs bei 2,4 Prozent und in Ostdeutschland bei 3,3 Prozent. Die Verbraucherpreise zogen bundesweit lediglich um rund 1,2 Prozent an. Dank dieser Entwicklung stieg die Kaufkraft der Konsumenten deutlich.
Große Unterschiede zwischen Bundesländern
2013 waren die Reallöhne um 0,1 Prozent gesunken. Das war das erste Minus seit dem Rezessionsjahr 2009. Arbeitnehmer in der Industrie und in Dienstleistungsberufen verdienten im vergangenen Jahr durchschnittlich 19,65 Euro brutto pro Stunde. Innerhalb des Bundesgebiets zeigten sich dabei allerdings deutlich Unterschiede. Die höchsten Stundenlöhne wurden in Hamburg gezahlt, wo die Arbeitnehmer im Schnitt 22,12 Euro verdienten. Die niedrigsten durchschnittlichen Stundenlöhne wurden mit jeweils 15,02 Euro pro Stunde in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen registriert.
Die Bezahlung der Beschäftigten variierte auch erheblich - abhängig von ihrer Funktion im jeweiligen Betrieb. Arbeitnehmer in leitender Stellung kamen je nach Bundesland auf Brutto-Stundenlöhne zwischen 28,23 Euro (Hessen) und 38,94 Euro (Baden-Württemberg). Bei Facharbeiten waren es zwischen 12,99 Euro (Mecklenburg-Vorpommern) und 18,36 Euro (Bayern und Baden-Württemberg). Ungelernte Arbeitnehmer mussten sich mit Stundenlöhnen zwischen 9,07 Euro (Mecklenburg-Vorpommern) und 13,14 Euro (Baden-Württeberg) begnügen. Sonderzahlungen sind bei all diesen Angaben noch nicht berücksichtigt.