Statistik für das erste Quartal Reallöhne erstmals seit Jahren gesunken
Das gab es zuletzt 2009: Die Reallöhne in Deutschland sind im ersten Quartal wieder zurückgegangen. Die Inflation übertraf die Gehaltssteigerungen. Am besten verdienten Mitarbeiter von Banken und Versicherungen, am schlechtesten zahlte das Gastgewerbe.
Zum ersten Mal seit dem Krisenjahr 2009 sind im ersten Quartal die Reallöhne der deutschen Beschäftigten wieder leicht unter das Vorjahresniveau gesunken. Die Inflation von 1,5 Prozent habe die nominalen Gehaltssteigerungen von 1,4 Prozent übertroffen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Zuletzt hatte es im vierten Quartal 2009 eine solche Entwicklung gegeben.
Geringere Sonderzahlungen und kürzere Arbeitszeiten führten dazu, dass die Löhne zwischen Januar und März weniger stiegen als im Vorjahreszeitraum. Die Bruttostundenverdienste ohne Zulagen lagen hingegen mit 1,8 Prozent über der Inflationsrate. Im Schnitt verdiente ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im Monat 3398 Euro brutto. Die höchsten Durchschnittsgehälter zahlten mit 4543 Euro bei Banken und Versicherungen, die niedrigsten gab es mit durchschnittlich 2008 Euro im Gastgewerbe.
Über den längeren Zeitraum von 2007 bis 2012 stellten die Statistiker fest, dass die Gehälter entsprechend der Qualifikation der Beschäftigten auseinandergedriftet sind: Das nominale Bruttogehalt leitender Angestellte stieg um 15,5 Prozent - ungelernte Arbeitnehmer hatten nur ein Plus von 9,8 Prozent, lagen damit aber immer noch über der Preissteigerung von 8,3 Prozent in dem beobachteten Zeitraum. In den neuen Länder stiegen die Gehälter mit 13,9 Prozent schneller als im früheren Bundesgebiet mit 11,9 Prozent.