1,3 Millionen Bestellungen in vier Wochen Quelle stoppt Internet-Ausverkauf
1,3 Millionen Bestellungen hat das insolvente Versandhaus Quelle beim Ausverkauf über das Internet abgewickelt. Doch nicht einmal für die Hälfte der 18 Millionen Artikel fanden sich Käufer. Um Mitternacht endete der Online-Verkauf. Die restlichen Waren sind noch in den Quelle Shops zu haben.
Am 30. November um 24 Uhr hat das insolvente Versandhaus Quelle seinen Ausverkauf über das Internet eingestellt. Binnen eines Monats seien über die Internetseite quelle.de 1,3 Millionen Bestellungen eingegangen, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg. "Das liegt über dem, was wir erwartet haben", erklärte er. Im Schnitt hätten die Kunden dabei sechs Artikel bestellt. 7,8 Millionen Artikel setzte das Versandhaus auf diese Weise ab. Insgesamt standen jedoch etwa 18 Millionen Waren zum Verkauf. In den Technik-Centern und den Quelle Shops können die Kunden weiter auf Schnäppchen hoffen.
1,3 Millionen Bestellungen gingen über die Quelle-Webseite ein.
Guter Verkaufsstart für Haushaltsgeräte
Der Ausverkauf von Haushaltsgeräten bei Quelle, der in der vergangenen Woche startete, war "gut angelaufen", sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters. Quelle bot mehrere zehntausend Haushaltsgeräte zum Verkauf an. Auf diesen Schritt hatte sich der Insolvenzverwalter mit den Herstellern verständigt. Die Lieferanten hatten bestellte Ware lange nicht geliefert oder von ihrem Eigentumsvorbehalt Gebrauch gemacht, weil sie fürchteten, dass Quelle die Ware nicht bezahlen könne.
Das frühe Ende des Online-Ausverkaufs begründete der Insolvenzverwalter mit den hohen Kosten. Nach Beginn der Aktion am 1. November hatten Hunderttausende Interessenten das Internet-Angebot angeklickt. Aufgrund der Überlastung war die Webseite zeitweise nicht zu erreichen gewesen.
1300 Mitarbeiter verlieren ihren Job
Auf seiner Internetseite will das Versandhaus nach Ende des Ausverkaufs darauf hinweisen, dass der Konkurrent Otto die Marke Quelle übernommen hat. Zugleich verlieren weitere 1300 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Betroffen sind viele Beschäftigte aus dem Bereichen Vertrieb und Marketing sowie aus den Call Centern. Die Abwicklung des Unternehmens will der Insolvenzverwalter noch mit rund 3000 Beschäftigten fortsetzen.
Durch die Verkäufe von Teilgesellschaften wie Foto Quelle und Küchen-Quelle seien in den vergangenen Wochen etwa 1200 Arbeitsplätze gerettet worden. Der Insolvenzverwalter stellte zudem bei einem Verkauf des technischen Kundendienstes profectis den Fortbestand von weiteren knapp 1000 Arbeitsplätzen in Aussicht.