Herbstprognose der Bundesregierung Wieder Wachstum - jedoch mehr Arbeitslose
Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose angehoben und teilt damit die Erwartungen der Forschungsinstitute aus deren Herbstgutachten: Ein Plus von 1,2 Prozent erwarte die Konjunktur im Jahr 2010. Allerdings droht ein kräftiger Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Die deutsche Wirtschaft entwickelt sich nach Ansicht der Bundesregierung besser als bislang befürchtet. Für das kommende Jahr sagt das Wirtschaftsministerium in seiner Herbstprognose ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von 1,2 Prozent voraus. Für dieses Jahr rechnet das Ministerium mit einem Minus von 5,0 Prozent.
Die Regierung schloss sich mit ihrer Vorhersage der Meinung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute an. Diese hatten gestern in ihrem Herbstgutachten die gleichen Wachstumszahlen prognostiziert.
Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erklärte, "die Chancen der weiteren Erholung überwiegen inzwischen die Risiken". Wichtig sei nun, nach den staatlichen Konjunkturprogrammen "den Weg zurück zur marktwirtschaftlichen Normalität" und zu Haushaltsdisziplin zu finden.
Anstieg der Arbeitslosigkeit
Nach Einschätzung der Regierung wird die Arbeitslosigkeit im laufenden Jahr im Schnitt zunächst nur moderat um etwa 190.000 auf knapp 3,5 Millionen Menschen steigen. 2010 droht dann ein kräftiger Anstieg, weil in vielen Unternehmen das staatliche Kurzarbeitergeld ausläuft und die geringere Produktion durchschlägt. Im Jahresschnitt könnten etwa 4,1 Millionen Menschen arbeitslos sein, ein Plus von 640.000 Menschen.
Guttenberg sagte, Negativprognosen von mehr als fünf Millionen Arbeitslosen seien mittlerweile aber völlig unwahrscheinlich. "Die Beschäftigung hat sich weitaus stabiler gezeigt, als es aufgrund des dramatischen Rückgangs der Wirtschaftsleistung zu befürchten war."