Größter deutscher Spielwarenhersteller mit Umsatzplus Playmobil erlebt zehntes Rekordjahr
Playmobil wächst und wächst: Der größte deutsche Spielwarenhersteller spürt nichts von einer Krise und hat 2009 sein zehntes Rekordjahr in Folge hingelegt. Der Umsatz mit den Playmobil-Figuren sei wie geplant um fünf Prozent auf 474 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit.
Der fränkische Spielzeughersteller Playmobil hat trotz der weltweiten Wirtschaftskrise 2009 zum zehnten Mal in Folge seinen Umsatz gesteigert "Es ist richtig rund gelaufen", sagte Geschäftsführerin Andrea Schauer. Die Erlöse kletterten um fünf Prozent auf 474 Millionen Euro. im laufenden Jahr sollen sie in ähnlicher Größenordnung wachsen.
Playmobil willl weniger brav sein
Mit neuen Action-Themen wie den "Top Agents" will Playmobil dabei die Zielgruppe der sieben- bis zwölfjährigen Jungen stärker ansprechen. "Die Kinder verabschieden sich immer schneller vom "braven" Spielzeug", sagte Schauer. "Jungs wollen in diesem Alter schon megacool sein. Da ist unser Angebot noch ausbaufähig." Deshalb ziehen mehr technische Funktionen in die Playmobil-Welt ein: Alarmanlage und Überwachungskamera mit USB-Anschluss gehören ebenso in die Welt der kleinen Spione wie ein Metalldetektor. Die "Top-Agents" sollen auch als Computerspiel in Lizenz vermarktet werden, kündigte Schauer an.
Erstmals in der Playmobil-Geschichte gibt es außerdem ab April Figuren in Badehose oder Bikini, passend zum dann erhältlichen Wohnmobil und dem Freibad mit Rutsche. Weitere Neuheiten sind die Löwenritterburg, ein Zoo und Wurfgleiter. Die Preise für Playmobil-Artikel sollen 2010 stabil bleiben.
Quelle-Insolvenz wirkte sich aus
Auf dem deutschen Markt bekam das fränkische Unternehmen im vergangenen Jahr die Insolvenz des Versandhauses Quelle zu spüren. "Das war ein maßgeblicher Umsatz für uns", sagte Schauer. Dennoch gelang im Inland ein Umsatzplus von zwei Prozent. Mit einem Marktanteil von 8,4 Prozent sei Playmobil nun die Nummer zwei im deutschen Spielzeughandel hinter Lego und vor dem US-Konzern Mattel.
Ausland wichtigster Markt
Gut zwei Drittel seiner Erlöse erzielt Playmobil im Ausland. Besonders gut lief es in Frankreich, Großbritannien und den USA; schwierig waren dagegen die Märkte in Spanien und den Niederlanden. Mit dem Unternehmensgewinn sei man "recht zufrieden", sagte Schauer.
Herstellung ausschließlich in Europa
Mittlerweile bevölkern rund 2,3 Milliarden Playmobil-Figuren die Kinderzimmer der Welt. Bei der Fertigung setzt Playmobil- Alleininhaber Horst Brandstätter weiterhin auf "Made in Europe". In die Produktionsstandorte in Dietenhofen (Landkreis Ansbach) und auf Malta sollen in diesem Jahr 56 Millionen Euro investiert werden. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 3060 (Vorjahr: 2973), davon 1703 (1628) in Deutschland. Weitere Fertigungsstandorte hat Playmobil in Spanien und Tschechien.
Der Gesamtumsatz der Brandstätter-Gruppe, zu der auch Pflanzgefäße der Marke "Lechuza" (Umsatz: 33 Millionen Euro) und der Playmobil-Freizeitpark in Zirndorf gehören, stieg um 4,5 Prozent auf 518 Millionen Euro und überschritt damit erstmals die Marke von einer halben Milliarde Euro.