Geplanter freiwilliger Stellenabbau in Bochum gescheitert GM will nun doch 1200 Opelanern kündigen
Der angekündigte Stellenabbau bei Opel in Bochum läuft wesentlich langsamer als geplant - nun soll es doch Kündigungen geben: 1200 Arbeitsplätze sollen zum 1. Mai gestrichen werden. Konzern und Betriebsrat konnten sich bisher nicht einigen und riefen eine Schlichtungsstelle an.
Dass bei Opel in Bochum 1800 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen, ist seit langem klar - doch der Versuch, dieses einvernehmlich und auf freiwilliger Basis zu tun, ist offenbar gescheitert. Nun sollen zum 1. Mai 1200 Stellen gestrichen werden - gegen den Widerstand des Betriebsrats. Unternehmensleitung und Betriebsrat hätten sich nicht auf den Arbeitsplatzabbau einigen können, sagte ein Sprecher des Opel-Werks. Nun soll eine Einigungsstelle den Konflikt lösen. Sie soll mit einem neutralen Schlichter und je drei Vertretern von Betriebsrat und Geschäftsführung besetzt sein.
Im Bochumer Opel-Werk sollen insgesamt 1800 Stellen wegfallen.
Die Stellenstreichungen sind Teil des Sanierungsplans für Opel. Der Autobauer war 2008 zusammen mit seinem US-Mutterkonzern General Motors (GM) in eine schwere wirtschaftliche Krise geraten und wird derzeit saniert. Insgesamt 8300 Stellen sollen bei Opel in Europa gekürzt werden, 3900 davon in Deutschland. Den Plänen zufolge sollten in Bochum 1800 Stellen wegfallen - vor allem durch normale Fluktuation, freiwilliges Ausscheiden von Beschäftigten und Wechsel in die Zentrale in Rüsselsheim.
Der Autokonzern hatte gestern mitgeteilt, dass der GM-Manager Karl-Friedrich Stracke neuer Vorstandschef der General-Motors-Tochter Opel/Vauxhall wird und den bisherigen CHef Nick Reilly ablöst. Reilly hatte den Sanierungsplan maßgeblich mitentwickelt und war seit Anfang 2010 Opel-Chef.