Spitzenmanager müssen gehen Neuer Chef soll Opel sanieren
General Motors plant den Umbau der Führungsebene bei den europäischen Tochterunternehmen Opel und Vauxhall. Laut Konzernchef Henderson soll ein neues Team die Sanierung übernehmen. Wie GM bestätigte, wird Europachef Forster den Konzern verlassen.
General Motors hat nach der Entscheidung gegen den Verkauf Opel einen raschen Umbau an der Spitze der europäischen Tochtergesellschaft angekündigt. "Binnen Tagen oder Wochen" wolle man ein neues Führungsteam für Opel und das britische Schwesterunternehmen Vauxhall zusammenstellen, sagte GM-Chef Fritz Henderson in Detroit.
Der bisherige GM-Europachef Carl-Peter Forster verlässt laut einer in Detroit veröffentlichten GM-Mitteilung den Konzern. Wer ihm nachfolgt, ist noch unklar. Die Sanierung des Autobauers soll nach Informationen des Magazins "Spiegel" der bislang für das Asiengeschäft und die Marke Chevrolet zuständige GM-Manager Nick Reilly übernehmen. Dagegen meldete das "Handelsblatt", dass GM-Vizepräsident John Smith als Forster-Nachfolger im Gespräch sei.
GM-Europachef Forster muss offenbar seinen Posten räumen.
Henderson hatte keine genaueren Angaben zur Frage gemacht, wer der neuen Führungsriege angehören solle. "Es wäre unfair unseren Mitarbeitern gegenüber, wenn wir sie nicht zuerst über die Veränderungen informierten", erklärte er. Zu dem Bericht über die Ablösung Forsters wollte sich GM Europe nicht äußern. Ein Opel-Sprecher sagte, zu Personalspekulationen nehme er keine Stellung. Eventuelle Personalveränderungen würden zu gegebener Zeit mitgeteilt.
Forster kritistierte Konzern
Forster war ein Anhänger der ursprünglich geplanten Opel-Verkaufs an den Zulieferer Magna und die russische Sberbank. Die Entscheidung des GM-Verwaltungsrats, Opel doch zu behalten und in Eigenregie zu sanieren, hatte Forster öffentlich krititisiert. "So ein plötzlicher Schwenk ist kaum nachzuvollziehen", hatte Forster der "Bild am Sonntag" gesagt. Er habe keine Erklärung für das Vorgehen von General Motors in den USA und wisse auch nicht, wie es weitergehe. Auf die Frage, wie das neue Sanierungskonzept für Opel aussieht, hatte Forster geantwortet: "Ich glaube, die wichtigen Herren, die das entschieden haben, wissen es selbst nicht."
GM-Chef Henderson räumte mit Blick auf die laufenden Proteste der Opel-Mitarbeiter ein, dass die Beziehungen zur Belegschaft in Europa durch den langen Entscheidungsprozess des GM-Verwaltungsrats belastet seien. "Da muss einiges gekittet und repariert werden", sagte er.
10.000 Stellen sollen wegfallen
Nach Angaben des GM-Vizepräsidenten Smith will der Konzern 10.000 Stellen in Europa streichen. Das entspräche etwa den Plänen des nicht zum Zuge gekommenen Zulieferers Magna. Henderons zufolge soll Opel den Großteil des für die Sanierung veranschlagten Kapitalbedarfs von drei Milliarden Euro selbst tragen. Die finanzielle Lage von Opel habe sich verbesser, erklärte Henderson. Der US-Konzern werde aber auch europäische Regierungen um Unterstützung bitten.