Studie belegt schwere Mängel EU-Kommission warnt vor Online-Kreditangeboten
Wer sich im Internet nach Verbraucherkrediten umsieht, wird laut einer EU-Studie in zwei von drei Fällen schlecht informiert. Oft fehlten wichtige Angaben, stellte die EU-Kommission bei einer Untersuchung von insgesamt 560 Angeboten fest. Auch bei deutschen Anbietern fanden die Prüfer Mängel.
Die Zuverlässigkeit von Kreditangeboten im Internet lässt nach einer Untersuchung der Europäischen Kommission stark zu wünschen übrig. Bei einer Überprüfung von rund 560 Internetseiten hätten nur 30 Prozent die einschlägigen EU-Vorschriften zum Verkauf von Krediten oder Kreditkarten eingehalten, erklärte EU-Verbraucherkommissar John Dalli. Zwei Drittel informierten die Kunden nicht ausreichend über die Kreditkonditionen, so dass die Verbraucher Gefahr liefen, einen Kredit ohne Kenntnis der wahren Kosten der Finanzierung aufzunehmen. Von den 26 in Deutschland untersuchten Webseiten wiesen nach Angaben der Kommission sogar 20 Mängel auf.
Nach der Verbraucherkredit-Richtlinie muss schon in der Werbung zum Beispiel der effektive Jahreszins angegeben sein, um den Kunden einen Vergleich zu ermöglichen. Diese Angabe fehlte oft. Auch in den Angeboten selbst fehlten wichtige Details, und die Kosten wurden nur unvollständig aufgeführt, wie die Kommission feststellte. Namen der Anbieter nannte die EU-Kommission nicht.
Dalli sagte, die Verbraucher nutzten das Internet immer öfter zu Preisvergleichen bei Krediten. In diesem Sektor gebe es viele Beschwerden. "Ich dränge die Finanzinstitute und Kreditvermittler, die richtigen Informationen bereitzustellen. Die Verbraucher müssen sich auf die Angaben verlassen können", verlangte er.
Die nationalen Behörden forderten die Betreiber der beanstandeten Seiten in den kommenden Wochen auf, Werbung und Angebot mit den EU-Vorschriften in Einklang zu bringen. Sollten die Unternehmen - etwa zwei Drittel von ihnen Banken - dem nicht nachkommen, droht ihnen eine Geldstrafe oder letztlich die Abschaltung der der Internetseite.