Öffentlicher Dienst Zahl öffentlich Beschäftigter steigt
Bund, Länder und Kommunen haben mehr Stellen besetzt. Die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst stieg auf mehr als fünf Millionen. Dennoch sei nicht ausreichend Personal vorhanden, kritisierte der Beamtenbund.
Nach einem deutlichen Stellenzuwachs im öffentlichen Dienst hat die Zahl der Beschäftigten von Bund, Ländern und Kommunen die Fünf-Millionen-Marke überschritten. Im Jahr 2021 arbeiteten dort rund 5,096 Millionen Beschäftigte, wie aus dem "Monitor öffentlicher Dienst" des deutschen Beamtenbunds (dbb) hervorgeht, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. 2020 waren erst knapp 4,97 Millionen Menschen bei Bund, Ländern und Kommunen beschäftigt.
Der Chef des dbb, Ulrich Silberbach, verwies auf die Zunahme der Aufgaben in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Trotz des Stellenzuwachses seien in vielen Bereichen Leistungsgrenzen erreicht, sagte Silberbach gegenüber dpa.
Mehr Frauen im öffentlichen Dienst
2019 waren es rund rund 4,88 Millionen und im Vorjahr 4,80 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Zahlen basieren auf Daten des Statistischen Bundesamts und beinhalten auch die Beschäftigten in den Sozialversicherungen.
Den aktuellsten Zahlen zufolge sind etwa 58 Prozent Frauen im öffentlichen Dienst tätig. Mehr als 37 Prozent der Beschäftigten sind Beamte, knapp 63 Prozent sind Tarifbeschäftigte. In Vollzeit arbeiten 66 Prozent und in Teilzeit 34 Prozent.
Mehr als 360.000 Beschäftigte fehlen
Nach Silberbachs Einschätzung fehlen bundesweit noch mehr als 360.000 Beschäftigte, um die Aufgaben der Daseinsvorsorge angemessen zu erbringen. Ob beim Kita-Ausbau, im Rettungsdienst, im Gesundheitswesen, bei Genehmigungsverfahren in der wirtschaftlichen Transformation oder in anderen Bereichen - überall fehlen nach Einschätzung des dbb Fachkräfte im öffentlichen Dienst. Der Vorsitzende des dbb forderte eine Kehrtwende in der Personal- und Finanzpolitik zur Aufstockung des Personals von Kommunen, Länder und den Bund.
Gewerkschaften fordern mehr Lohn
Die Bedingungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst stehen auch zu Beginn des neuen Jahres im Fokus, wenn die Tarifverhandlungen für die Kommunen und den Bund beginnen. Die Gewerkschaften Ver.di und dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Verhandlungen sind ab dem 24. Januar in Potsdam angesetzt.
Bereits am 9. und 10. Januar findet die 64. dbb-Jahrestagung statt. Auf dem Kongress in Köln will der dbb thematisieren, wie der russische Krieg gegen die Ukraine, der Klimawandel, die Energiekrise, der Fachkräftemangel und andere kritische Entwicklungen den Druck auf staatliche Institutionen erhöhen.