Nach Twitter-Übernahme Musk will einige gesperrte Nutzer entsperren
Nach der Übernahme von Twitter kündigt dessen neuer Chef Musk weitere inhaltliche Änderungen an. Unter anderem sollen gesperrte Nutzerinnen und Nutzer "aus dem Twitter-Gefängnis freikommen". Und auch das Zeichenlimit steht wohl infrage.
Nach der Übernahme von Twitter durch High-Tech-Milliardär Elon Musk für umgerechnet rund 44 Milliarden Euro wird der inhaltliche Fahrplan für den Kurznachrichtendienst langsam konkreter. So kündigte Musk am Wochenende per Tweet an: "Alle, die aus geringfügigen und zweifelhaften Gründen gesperrt wurden, werden aus dem Twitter-Gefängnis freikommen". Das wäre ein Novum bei Twitter: Das bisherige Management betonte stets, dass nach einer Verbannung kein Weg zurück vorgesehen sei.
Wird das Zeichenlimit aufgehoben?
Musk zeigte sich zudem offen dafür, für Tweets die Begrenzung auf 280 Zeichen aufzuheben. Auf die Nachfrage eines Nutzers, ob man das Zeichenlimit aufheben oder erweitern könne, antwortete Musk mit "absolut".
Auch äußerte Musk die Idee, verschiedene Versionen des Dienstes für verschiedene Gruppen von Nutzerinnen und Nutzern zu schaffen - vor allem im Hinblick auf das Alter. So schrieb er: "Wie eine Alterseinstufung im Kino".
Änderungen nicht sofort
Zuvor hatte Musk bereits angekündigt, ein neues Gremium zum Umgang mit kontroversen Inhalten schaffen zu wollen. Bevor ein solcher Rat allerdings zusammentrete, werde es keine großen Entscheidungen zur Inhalte-Politik oder der Wiederherstellung von Accounts geben, schrieb er bei Twitter. Damit wäre auch die von Musk in den vergangenen Monaten ins Gespräch gebrachte Freischaltung des Accounts von Ex-Präsident Donald Trump zumindest nicht umgehend zu erwarten. Details zu dem Gremium und der möglichen Zusammensetzung nannte Musk nicht.
Auch bei Meta gibt es inhaltliches Gremium
Die Idee eines solchen Gremiums an sich für die Moderation der Inhalte und Nutzerinnen und Nutzer ist dabei nicht neu: Beim Konkurrenten Meta gibt es schon seit einiger Zeit ein unabhängiges Expertengremium, das etwa die Löschung von Beiträgen und die Sperrung von Accounts rückgängig machen kann. Im Fall von Meta sind die Entscheidungen des Gremiums für das Management bindend.
Viele Mutmaßungen, wenig Konkretes zur Zukunft von Twitter
Darüber, wie es mit Twitter weitergeht, kann zunächst nur spekuliert werden. Aktuelle Informationen gelangten vor allem über Medienberichte und Twitter-Inhaber Musks Postings an die Öffentlichkeit. Oft blieben die Informationen allerdings unklar.
Das dürfte auch weiter so bleiben: Mit dem Kauf nimmt Musk Twitter von der Börse und muss danach nicht mehr über die Entwicklung des Geschäfts informieren.
Musk hatte oft kritisiert, bei Twitter werde die Redefreiheit zu sehr eingeschränkt. Das weckte Sorgen, bei Twitter könnte es unter seiner Kontrolle mehr Hass und Hetze geben. Der Dienst fuhr bis jetzt einen strikten Kurs gegen falsche Informationen etwa zu Wahlen - vor allem Trump-Anhänger sprechen von Zensur.