Mittelstand hat das Jahr 2009 abgehakt Der pessimistische Blick überwiegt
Der deutsche Mittelstand sieht sich durch die Wirtschaftskrise in einer schwierigen Lage. Das laufende Jahr haben die meisten Betriebe bereits abgehakt, zeigt eine Studie des BDI. Erst 2010 gebe es wieder Lichtblicke, so die Studie.
Die mittelständische Industrie in Deutschland hat das Jahr 2009 laut einer Umfrage weitgehend abgehakt. Angesichts der Konjunkturflaute sehen 40,7 Prozent der Firmen ihre Geschäftslage auch im Herbst als sehr schlecht oder schlecht an, wie aus einer Befragung im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) hervorgeht. Eine sehr gute oder gute Lage erwarten 20,7 Prozent.
Für den Jahresbeginn 2010 besteht dagegen mehr Optimismus: Mit 26,8 Prozent übersteigen die positiven Erwartungen dann wieder die negativen (21,9 Prozent). Der Exportmotor, an dem vor allem größere Mittelständler hängen, könnte wieder auf Touren kommen. Auch wenn einige Unternehmen die Krise nicht überleben dürften, sei ihre Mehrheit stark genug, um die Durststrecke zu überstehen, heißt es in der Studie.
Lichtblicke erst wieder 2010
In diesem Frühjahr beurteilen der Studie zufolge sogar 44,7 Prozent der Firmen ihre Lage als sehr schlecht oder schlecht, nachdem dies im Herbst 2008 nur 18,4 Prozent waren. Erstmals seit Einführung des BDI-Mittelstandspanels vor vier Jahren überwiegt damit die Zahl der Pessimisten. "Das Jahr 2009 haben wir abgehakt. Wir sehen aber klare positive Ansätze für 2010", resümierte Arndt Kirchhoff, Vorsitzender des BDI- Mittelstandsausschusses.
Zum Mittelstand gehören alle Unternehmen, die eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Die KfW-Bankengruppe nennt als Obergrenze einen Jahresumsatz von 500 Millionen Euro. Das Institut für Mittelstandsforschung fasst die Grenzen enger: Betriebe mit bis zu 500 Mitarbeitern und maximal 50 Millionen Euro Umsatz ordnet es dem Mittelstand zu. Neben diesen quantitativen Definitionen gibt es auch eine qualitative: Demnach umfasst der Mittelstand die Familienunternehmen, also Firmen, bei denen der Eigentümer die Geschäfte führt und das unternehmerische Risiko trägt.
Für die Studie, die auch von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young und der IKB-Bank getragen wird, wurden von März bis Mai Antworten von 1500 Unternehmen ausgewertet.