EU-Kommission verhängt Bußgeld Telefonica muss 152 Millionen Euro zahlen
Wegen wettbewerbswidriger Geschäftspraktiken soll Telefonica ein Millionen-Bußgeld zahlen. Nach Ansicht der EU-Kommission berechnete der spanische Telefonkonzern seinen Wettbewerbern zu hohe Preise für die Nutzung seines DSL-Netzes.
Der spanische Telefonkonzern Telefonica muss wegen Marktmissbrauchs in seinem Heimatland ein EU-Bußgeld von 151,9 Millionen Euro zahlen. Beim Weiterverkauf von schnellen Internetzugängen habe Telefonica Konkurrenten zu viel berechnet, entschied die EU-Kommission.
Telefonica habe von seinen Rivalen in Spanien höhere Preise für den Breitbandzugang verlangt als von seinen eigenen Endkunden, berichtete die Kommission. "Dadurch schwächte Telefonica seine Wettbewerber, verringerte deren Marktpräsenz und erschwerte ihr Wachstum", kritisierten die EU-Wettbewerbshüter. In Spanien ist laut Kommission ein Breitbandanschluss etwa um ein Fünftel teurer als im Schnitt der 15 "alten" EU-Länder. Die Versorgung mit DSL-Anschlüssen liege dagegen 20 Prozent unter dem Durchschnitt. So habe Telefonica mit seinen Geschäftspraktiken auch den Verbrauchern erheblich geschadet.
Telefonica argumentiert mit funktionierendem Wettbewerb
Telefonica hatte bereits vor der Entscheidung der Kommission angekündigt, gegen ein Bußgeld zu klagen. Die spanische Regulierungsbehörde CMT habe Telefonica die Preise genehmigt. Außerdem habe der Konzern Marktanteile verloren - und das zeige, dass der Wettbewerb funktioniere, argumentierte ein Sprecher. Laut CMT hatte der Konzern Ende April vier Millionen der 5,76 Millionen spanischen DSL-Endkunden. Der Rest läuft zwar auch über das Netz des Konzerns, wurde aber von der Konkurrenz verkauft.