Brüsseler Kommission erhöht Konjunkturprognose EU erwartet stärkstes Wachstum seit Jahren
Die EU-Kommission hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Europa deutlich erhöht. So werde in Deutschland das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr voraussichtlich um 2,2 Prozent wachsen, teilte die Brüsseler Behörde in einer Presseerklärung mit. Bisher war die Kommission von einem Plus von 1,7 Prozent ausgegangen.
Die EU-Staaten können nach Einschätzung der Europäischen Kommission in diesem Jahr mit dem stärksten Wachstum seit der Jahrtausendwende rechnen. In ihrer Zwischenprognose hob die Kommission ihre Vorhersage für das Wachstum in allen 25 EU-Staaten auf 2,7 Prozent in diesem Jahr an, in den zwölf Ländern der Euro-Zone rechnet sie mit 2,5 Prozent. Dies sind jeweils 0,4 Prozentpunkte mehr als noch im Mai. Für Deutschland hob die Kommission die Prognose um einen halben Prozentpunkt auf 2,2 Prozent an.
Hauptgründe für die besseren Konjunkturerwartungen seien die steigende Inlandsnachfrage und vor allem die wieder zunehmenden Investitionen der Wirtschaft. Positiv wirkt sich die kräftigere Konjunktur auf den Arbeitsmarkt aus. So verwies die Kommission darauf, dass die Arbeitslosenrate in der EU bis Juli auf 7,8 Prozent gesunken sei, nach noch 8,6 Prozent ein Jahr zuvor.
Mehr Wachstum und höhere Inflation
Parallel mit dem Wachstum wird nach Einschätzung der Kommission auch die Preissteigerung an Tempo zunehmen. Im Euro-Raum rechnet die Behörde nun mit einer Inflationsrate von 2,3 Prozent, im Frühjahr war sie noch von 2,2 Prozent ausgegangen. Für Deutschland erwartet die Kommission mit 2,0 Prozent zwar weiter eine relativ niedrige Inflation. Allerdings hob sie ihre Prognose gegenüber der Mai-Schätzung von 1,7 Prozent deutlich an.
Kommission: Höhepunkt ist bereits überschritten
Die Kommission wies außerdem darauf hin, dass nach ihrer Ansicht der Höhepunkt des Wachstums schon überschritten ist. Bereits im zweiten Halbjahr sei eine Abschwächung zu erwarten. So sei die Wirtschaft EU-weit von April bis Juni noch um 0,9 Prozent gewachsen. Im dritten und vierten Quartal erwartet die Behörde noch ein Plus von 0,7 Prozent.
Zuvor hatten auch mehrere Wirtschaftsforschungsinstitute und die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Konjunkturprognosen für Deutschland erhöht. Die OECD rechnet nun ebenfalls für das laufende Jahr mit einem Anstieg des BIP um 2,2 Prozent. .