Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt Deutschland wieder besser als der EU-Durchschnitt
Erstmals seit dreieinhalb Jahren hat sich der deutsche Arbeitsmarkt wieder besser entwickelt als der EU-Durchschnitt. Nach Angaben der Statistiker lag Deutschland im Februar 0,3 Prozentpunkte unter der Quote aller 27 EU-Mitglieder. Schlusslicht ist Polen, Spitzenreiter der Statistik ist Dänemark.
Erstmals seit Jahren liegt die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland wieder unter dem Durchschnitt der Europäischen Union. Nach Berechnungen des Europäischen Statistikamtes Eurostat kommt Deutschland im Februar auf eine Quote von 7,1 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte unter der Quote in den Euro-Ländern und 0,3 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt aller 27 EU-Staaten.
Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt war seit September 2003 immer schlechter gewesen als in der Gesamt-EU. Für die Eurozone gelte dies sogar seit Oktober 2002.
Eurostat-Werte sind saisonbereinigt
Die saisonbereinigten Eurostat-Werte für einzelne Länder können wegen der Berechnungsmethode von den Angaben der nationalen Arbeitsverwaltungen abweichen. Sie gelten aber als untereinander vergleichbar. Im Januar hatte Eurostat für Deutschland noch eine Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent angegeben. Sie sank im Februar stärker als die EU-Quote, die von 7,5 auf 7,4 Prozent zurückging. Im Februar 2006 hatte die deutsche Quote nach EU-Berechnung mit 8,9 Prozent noch deutlich über dem damaligen Mittelwert der Gemeinschaft von 8,3 Prozent gelegen.
Die deutsche Bundesagentur für Arbeit hatte für Februar eine Arbeitslosenquote von 10,1 Prozent ermittelt. Im März sank die Quote nach deutscher Berechnung auf 9,8 Prozent.
Schlusslicht Polen, Spitzenreiter Dänemark
Mit der jüngsten EU-Erweiterung hat das bessere Abschneiden Deutschlands nichts zu tun: Die Arbeitslosigkeit im neuen Mitgliedsland Bulgarien lag im Februar mit 8,2 Prozent zwar über dem EU-Durchschnitt. Das größte Neumitglied Rumänien schnitt mit 7,3 Prozent aber besser ab. Außerdem berechnet Eurostat auch ältere Vergleichszahlen auf Basis aller 27 Mitgliedstaaten.
Am Ende der Tabelle lagen im Februar trotz Verbesserungen weiter Polen (11,8 Prozent) und die Slowakei (11,0 Prozent). Nur noch knapp davor rangierten Frankreich mit 8,8 Prozent und Spanien mit 8,6 Prozent Arbeitslosigkeit. Die niedrigsten Quoten hatten laut Eurostat zuletzt Dänemark (3,4 Prozent), die Niederlande (3,5 Prozent), Irland (4,4 Prozent) sowie Zypern und Österreich mit jeweils 4,5 Prozent. Großbritannien, das vor einiger Zeit noch zur Spitzengruppe gehörte, fiel weiter zurück und verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent nach Zahlen vom Dezember 2006.