Mehr Schutz für die Verbraucher Neues Chemikalienrecht tritt in Kraft
Die Chemieindustrie muss sich ab jetzt EU-weit nach dem neuen Chemikalienrecht Reach richten. Künftig müssen die meisten Chemikalien getestet und registriert werden. Damit sollen die Bürger im Alltag besser vor potenziell gefährlichen Chemikalien geschützt werden.
Die Bürger der EU sollen im Alltag besser vor potenziell gefährlichen Chemikalien geschützt werden - so das Ziel der ab jetzt geltenden EU-Chemikalienverordnung Reach. Dazu müssen künftig europaweit alle Chemikalien, die ab einer Tonne pro Jahr von einem Hersteller produziert oder in die EU importiert werden, getestet und bei einer neuen Behörde registriert werden.
Die Verordnung "Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals" (Reach) soll die Registrierung, Bewertung, Zulassung und auch Beschränkung chemischer Stoffe regeln. Insgesamt werden damit rund 30.000 chemische Stoffe erstmals auf ihre Auswirkung für Umwelt und Gesundheit hin überprüft werden.
Unternehmen für Sicherheit der Produkte verantwortlich
Die Unternehmen haben nun 18 Monate Zeit für die so genannte Vorregistrierung. Bereits seit Ende vergangenen Jahres bereiten sich die Chemieunternehmen auf die Umsetzung der Richtlinie vor, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mitteilte. "Alle unsere Mitgliedsunternehmen arbeiten mit Hochdruck daran, die notwendigen Strukturen zu schaffen, die für die Umsetzung der Verordnung notwendig sind", sagte VCI-Präsident Werner Wenning. Der Verband habe Leitfäden für die Unternehmen erarbeitet.
Erstmals sind die Hersteller und Importeure für die Sicherheit ihrer Produkte verantwortlich. Damit ist die Beweislast für die Unbedenklichkeit umgekehrt. Deshalb müssen sie die für die Bewertung notwendigen Daten selbst beschaffen. Die eigentliche Registrierung soll am 1. Juni 2008 beginnen - wenn die geplante EU-Chemieagentur in Helsinki aufgebaut ist.