EU-Gesetz in Kraft getreten Auslands-Handytarife deutlich gesunken
Handy-Telefonate im europäischen Ausland sind seit gestern deutlich günstiger, da die EU-Roaming-Verordnung in Kraft getreten ist. Sie zwingt Mobilfunkbetreiber dazu, die Gebühren zu senken. Die Anbieter müssen jeden Kunden über den neuen Eurotarif informieren und ihm bis zum 30. Juli ein Angebot vorlegen.
Das EU-Gesetz für niedrigere Handy-Auslandsgebühren ist gestern in Kraft getreten. Damit sind die Tarife auf eine Obergrenze von zunächst 49 Cent je Minute für abgehende und 24 Cent für angenommene Gespräche gesunken. Bis zum 30. Juli müssten die Mobilfunkbetreiber alle ihre Kunden anschreiben und ihnen den neuen Euro-Tarif anbieten, teilte die Bundesnetzagentur mit. Dann habe der Kunde bis zu zwei Monate Zeit, sich für den Eurotarif zu entscheiden. Wenn ein Kunde nicht reagiere, werde er automatisch umgestellt. Spätestens ab Oktober sollten so alle Kunden von den neuen Tarifen profitieren. Die ersten Verbraucher könnten aber bereits im August in den Genuss günstigere Gespräche kommen.
Nach der Regelung dürfen Mobilfunkbetreiber für einen Anruf im EU-Ausland im ersten Jahr nach Inkrafttreten der Verordnung maximal 49 Cent pro Minute ohne Mehrwertsteuer berechnen, im zweiten Jahr 46 Cent und im dritten 43 Cent. Für angenommene Gespräche gelten Preisobergrenzen von 24, 22 und 19 Cent. Die Großhandelspreise zwischen den Netzbetreibern sind in der Verordnung mit 30, 28 und 26 Cent festgelegt.
Handy-Anbieter wollen Tarife umsetzen
Die deutschen Mobilfunkanbieter kündigten an, den Handy-Kunden die neuen günstigen Tarife wie von Brüssel gefordert anzubieten. Die Tarife sollten gemäß den EU-Vorgaben eingeführt werden, sagte ein Sprecher von T-Mobile. Ein genauer Termin sei aber noch offen. Auch ein Sprecher von Vodafone sagte, das Unternehmen wolle den EU-Vorgaben folgen. Auch bei Vodafone seien Termin oder Details der Tarife noch offen. E-Plus will einem Sprecher zufolge die Vorgaben ebenfalls umsetzen.