Staatliche Rosneft kauft eigene Anteile Yukos-Reste unterm Hammer
Die Insolvenzmasse des russischen Ölkonzerns Yukos wird versteiger. Als erstes kaufte sich die staatliche Rosneft ein Paket mit eigenen Aktien zurück. Dafür hatte sich Rosneft viel Geld geliehen - unter anderem in den USA. Dort hatte man die Yukos-Zerschlagung besonders laut kritisiert.
In Moskau hat die Versteigerung der Insolvenzmasse des zerschlagenen russischen Ölkonzerns Yukos begonnen. In einer Reihe von Auktionen sollen Unternehmensteile im Wert von rund 26 Milliarden Euro versteigert werden.
Zuschlag nach wenigen Minuten
Als erstes ging am Morgen ein Aktienpaket von 9,44 Prozent an der staatlich kontrollierten Ölfirma Rosneft über den Tisch, das Yukos gehört hatte. Rosneft kaufte die eigenen Anteile für rund sechs Milliarden Euro selbst zurück. Einziger Mitbieter war das russisch-britische Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP, das in der nur wenige Minuten dauernden Auktion unterlag.
Die staatlich kontrollierte Rosneft hatte vor der Auktion Kredite in Höhe von 22 Milliarden Dollar - das meiste davon bei US-amerikanischen Banken. Die Regierung in Washington und US-Organisationen hatten zu den schärfsten Kritikern der Zerschlagung von Yukos gehört.
Chodorkowski droht Haftverlängerung
Yukos war einst der größte Ölkonzern Russlands, aufgebaut von Michail Chodorkowski in den chaotischen Zeiten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der neunziger Jahre. Als Chodorkowski begann, den Kreml und Präsident Wladimir Putin zu kritisieren, wurde er im Oktober 2003 festgenommen und in einem Berufungsprozess im September 2005 zu acht Jahren Haft verurteilt.
Nach neuen Anschuldigungen droht Chodorkowski eine Haftverlängerung auf insgesamt 15 Jahre. Sein Konzern wurde zerschlagen. Die Versteigerung der restlichen Vermögenswerte wird vermutlich einige Wochen dauern.