Gläubigerversammlung stimmt für endgültige Liquidation Yukos offiziell für insolvent erklärt
Der russische Ölkonzern Yukos ist endgültig zerschlagen. Die Gläubiger stimmten in einer Versammlung gegen einen Wiederaufbauplan. Die Schulden seien zu hoch und somit gäbe es keine Alternative zur Liquidation, entschied die Gläubigerversammlung.
Der zerschlagene russische Ölkonzern Yukos ist offiziell für insolvent erklärt worden. Gläubiger des Konzerns stimmten in ihrer Versammlung in Moskau gegen die finanzielle Sanierung von Yukos, wie die Agentur Interfax meldete.
Schulden in Höhe von 13 Milliarden Euro
Die Entscheidung fiel, nachdem der Konkursverwalter erklärt hatte, Yukos könne seine Schulden nicht innerhalb der gesetzlichen Frist zurückzahlen. Nach Angaben des kürzlich zurückgetretenen Yukos-Chefs Steven Theede wird der Wert des Unternehmens auf rund zwölf Milliarden Euro geschätzt, dem gegenüber stehen Schulden in Höhe von rund 13 Milliarden Euro. Theede hatte in der vergangenen Woche seinen Posten zur Verfügung gestellt. Da der Konkursverwalter ohnehin entschieden hätte, dass es zur Liquidation des Konzerns keine Alternative gäbe, sähe er sich zum Rücktritt gezwungen, so Theede. Vor diesem Hintergrund sei auch die Gläubigerversammlung "eine Scharade".
Der Fall Yukos gilt in Expertenkreisen als eine politische Intrige des Kremls mit dem Ziel, den unbequemen ehemaligen Eigentümer des Konzerns, Michail Chodorkowski, zu entmachten und dessen Ölreichtum an den Staatskonzern Rosneft zu übertragen. Im Jahr 2003 beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft mehr als 50 Prozent der Yukos-Aktien. Im weiteren Verlauf wurde das Vermögen des Konzerns eingefroren, schließlich musste sich Chodorkowski vor Gericht wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verantworten. Er wurde zu acht Jahren Haft verurteilt.