Energiekonzern soll Siegel aufgebrochen haben EU-Kommission droht E.ON mit Millionenstrafe
Die EU-Kommission droht dem Energiekonzern E.ON wegen Behinderung von Ermittlungen mit einem Millionenbußgeld. Die Behörde wirft E.ON vor, das Siegel eines durchsuchten Büros aufgebrochen zu haben. Dafür kann die Kommission eine Strafe in Höhe von bis zu einem Prozent des Umsatzes verhängen.
Dem Energiekonzern E.ON droht nach einer Razzia der EU-Kommission ein Bußgeld in Millionenhöhe. Die Wettbewerbsbehörde wirft E.ON das Aufbrechen eines offiziellen Siegels vor, mit dem ein Büro mit beschlagnahmten Dokumenten gesichert worden sei. Die Kommission habe E.ON bereits am 2. Oktober formell mit dem Vorwurf konfrontiert, teilte die Behörde in Brüssel mit.
Die Kommission habe den Verdacht, dass E.ON vorsätzlich oder zumindest fahrlässig das EU-Siegel gebrochen habe. Sollte sich der Verdacht bestätigen, kann die Kommission nach eigenen Angaben ein Bußgeld von bis zu einem Prozent des Umsatzes des Vorjahres verhängen. Dies wären bei E.ON, gemessen am Konzernumsatz der betroffenen E.ON Energie AG 2005, rund 243 Millionen Euro.
E.ON beantragt Anhörung
E.ON habe beantragt, auf die Vorwürfe in einer Anhörung antworten zu können, teilte die Kommission weiter mit. Die beschlagnahmten Unterlagen waren bei einer Durchsuchung von Unternehmensräumen im Mai sichergestellt worden. Die Kommission prüft, ob E.ON gegen EU-Wettbewerbsregeln auf dem Strommarkt verstoßen hat. Diese Untersuchung dauert an. Neben E.ON hatte die Kommission in ihrem Kampf gegen die Abschottung der europäischen Energiemärkte noch weitere deutsche Unternehmen durchsucht. Sie verdächtigt sie, ihre marktbeherrschende Stellung auszunutzen.