Ranking von US-Managern Ex-Lehman-Chef gehört zu den bestbezahlten Managern
14 Jahre stand er an der Spitze, am Ende war die Bank pleite: Der ehemalige Chef von Lehman Brothers, Fuld, gehört dennoch zu den bestbezahlten Managern des vergangenen Jahrzehnts. Auf Platz eins der Liste der bestverdienenden US-Manager steht der Gründer des Software-Riesen Oracle, Ellison.
Die Bilanz von Richard Fuld als Chef von Lehman-Brothers könnte kaum schlimmer sein: Nicht nur war am Ende die Bank pleite und Tausende Anleger hatten ihr Geld verloren. Auch löste der Zusammenbruch die internationale Finanzkrise mit aus, die sich zur zur globalen Wirtschaftskrise ausweitete. Dennoch gehört Fuld zu den bestbezahlten Managern des vergangenen Jahrzehnts. Rund 457 Millionen Dollar (rund 350 Millionen Euro) verdiente er und steht damit auf Platz elf einer Rangliste der bestverdienenden US-Manager, die das "Wall Street Journal" veröffentlichte.
Auch wenn seine Bank am Ende pleite war: Als Lehman-Chef hat Richard Fuld gut verdient.
Auf Platz eins schafft es der Gründer des Software-Riesen Oracle. Larry Ellison erhielt in den Jahren 2000 bis 2009 rund 1,84 Milliarden Dollar (heute rund 1,4 Milliarden Euro). Gefolgt wird Ellison von Barry Diller, dem Gründer des Internetimperiums IAC/Interactive und des auch in Deutschland bekannten Reiseportals Expedia. Diller verdiente über die vergangenen zehn Jahre verteilt rund 1,14 Milliarden Dollar. Auf dem dritten Platz rangiert Ray Irani, Chef des Ölkonzerns Occidental Petroleum, mit 857 Millionen Dollar an Gehalt.
Dahinter folgen der Apple-Chef Steve Jobs, der rund 749 Millionen Dollar erhielt, und Richard Fairbank, Chef des Finanzdienstleisters Capital One, mit 569 Millionen Dollar. Unter den 25 Topverdienern des vergangenen Jahrzehnts, die allesamt jeweils mehr als 300 Millionen Dollar verdienten, sind auch der Ex-Yahoo-Chef Terry Semel und der Gründer des Computerriesen Dell, Michael Dell. Auch die Ex-Chefs der Kaffeehaus-Kette Starbucks, Howard Schultz, und des Konsumgüterkonzerns Colgate-Palmolive, Reuben Mark, sind auf der Liste.
Welcher Chef nutzt dem Aktienkurs?
Wie das "Wall Street Journal" weiter unter Berufung auf die Studie der Universität von Southern California berichtet, steigerten einige der Manager in den zehn Jahren auch den Aktienkurs ihrer Firma beträchtlich. So verdreifachte sich der Kurs der Oracle-Papiere in der Zeit, in der Ellison dem Unternehmen vorstand. Der Kurs der Apple-Aktie verzwölffachte sich sogar.
Dem stehen Manager gegenüber, die große Summen einstrichen, den Aktienkurs ihrer Firmen aber in den Keller schickten. Das war etwa der Fall bei Capital One oder IAC Interactive. Andere erwirtschafteten durch riskante Geschäfte zunächst hohe Gewinne. Die hohen Risiken sorgten aber teils in der Finanzkrise für einen jähen Absturz, für den die Manager anschließend aber nicht hafteten. Das trifft auch den Fall des Ex-Lehman-Chefs Fuld zu.
Grundgehalt oft nicht der Rede wert
Für die Studie wurden die Gehälter der Chefs von börsennotierten US-Firmen untersucht. Da das Grundgehalt der Manager meist nur einen Bruchteil ihres Einkommen ausmacht, wurden auch andere Einkünfte einbezogen. So hat sich etwa Apple-Chef Jobs lediglich einen Dollar pro Jahr an der Spitze des Unternehmens auszahlen lassen. Der Großteil der Einkünfte kommt aus Aktienoptionen. Dabei wird den Firmenchefs eine bestimmte Menge an Aktien zugeteilt, die sie über eine bestimmte Frist halten müssen. Danach können sie diese wieder verkaufen. Am besten verdienten Manager, die ihre Optionen in Boomjahren wie 2000 oder 2005 bis 2007 zu Geld machten.