Gewerkschaften trotzen Zugeständnisse ab Weniger Stellenabbau im spanischen Opel-Werk
Die Gewerkschaften haben dem Investor Magna Zugeständnisse abgetrotzt: Am spanischen Opel-Standort Saragossa sollen statt der geplanten 1350 nun 900 Stellen abgebaut werden. Das teilte der spanische Industrieminister nach Gesprächen mit beiden Seiten mit.
Nach mehr als zweiwöchigen Verhandlungen hat Magna eine grundsätzliche Einigung mit den Gewerkschaften über die Zukunft des spanischen Opel-Werks in Saragossa erzielt. Dies gab der spanische Industrieminister Miguel Sebastián bekannt, der bei den Gesprächen als Vermittler fungiert hatte.
Die Einigung kam vor allem dadurch zustande, dass Magna Abstriche bei seinen Plänen zu einem Abbau von Arbeitsplätzen machte. Der österreichisch-kanadische Autozulieferer hatte ursprünglich 1350 der insgesamt 7500 Arbeitsplätze des Werks in Figueruelas, 30 km nordwestlich von Saragossa, streichen wollen. Er reduzierte die Zahl der geplanten Entlassungen nun auf 900.
Streik jetzt abgeblasen?
Die spanischen Opel-Beschäftigen müssen das Übereinkommen allerdings noch in einer Urabstimmung billigen. Zudem muss der Betriebsrat seinen Aufruf zu einem viertägigen Streik in dem Opel-Werk zurücknehmen.
Zu den anstehenden Entlassungen sagte ein Gewerkschaftssprecher: "Das wird ein harter Prozess werden." Magna habe jedoch zugesagt, bei den Entlassungen sozial verantwortlich zu handeln. Mit dem Übereinkommen sei das Fortbestehen des Opel-Werks in Spanien als konkurrenzfähige Anlage für wenigstens zehn Jahre gesichert, sagte der spanische Minister. Der Zulieferer rückte nach Angaben der Gewerkschaften auch von seinem Vorhaben ab, eine dem Opel-Werk angegliederte Metallpresse zu schließen. Die Arbeitnehmer-Organisationen hatten verlangt, dass die Anlage erhalten bleibt. In ganz Europa will Magna 10.500 Jobs streichen, das wäre jede fünfte Stelle.