Verhandlungen laut Vereinigung Cockpit gescheitert Lufthansa-Piloten wollen im April wieder streiken
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat die neue Runde der Tarifverhandlungen mit der Lufthansa für gescheitert erklärt. Sie kündigte an, dass die im Februar unterbrochenen Streiks nach Ostern fortgesetzt werden. Die Arbeitsniederlegungen sollen am 13. April beginnen und vier Tage dauern.
Die Vereinigung Cockpit (VC) hat die Tarifverhandlungen für die Piloten der Lufthansa erneut für gescheitert erklärt. Nach einem eintägigen Streik am 22. Februar hatten die Gewerkschaft und der Konzern vor dem Arbeitsgericht Frankfurt zugestimmt, ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Diese Gespräche führten jedoch laut Vereinigung Cockpit zu keinem Ergebnis.
Die Pilotengewerkschaft kündigte nun an, den im Februar unterbrochenen Ausstand nach Ostern fortzusetzen. Der viertägige Streik soll am 13. April um 0.00 Uhr beginnen. Das Ende ist für den folgenden Freitag, 16. April, um 23:59 Uhr geplant. Die Vereinigung Cockpit rief ihre Mitglieder zu Arbeitsniederlegungen an allen deutschen Standorten auf. Von dem Streik sind auch Lufthansa Cargo und Germanwings betroffen. Damit droht den Passagieren kurz nach den Osterferien ein Verkehrschaos. Nach dem eintägigen Streik im Februar hatte es mehrere Tage gedauert, bis sich der Flugplan wieder normalisierte.
Piloten fordern besseres Angebot
Die Vereinigung Cockpit appellierte an das Lufthansa-Management, seinen "Kurs neu auszurichten". Das bisherige Konzern-Angebot wertete die Gewerkschaft als "21-monatige Nullrunde in den Vergütungen" und als "deutliche Verschlechterung des Manteltarifvertrags". Eine Nullrunde oder sogar Absenkungen kämen aber nur in Frage, wenn Lufthansa die bestehende Tarifvereinbarung zur Absicherung von Arbeitsplätzen einhalte, teilte die Gewerkschaft mit. Die kontinuierliche Aushöhlung dieser Vereinbarung müsse gestoppt werden.
Die Vereinigung Cockpit will den Abbau von Arbeitsplätzen verhindern, für die die besseren Konditionen des Konzerntarifvertrags gelten. Bei den zuletzt übernommenen Töchtern wie Brussels Airlines oder Austrian Airlines arbeiten die Piloten teilweise für weniger Gehalt als bei Lufthansa. Die Gewerkschaft befürchtet, dass das Unternehmen Lufthansa-Strecken zunehmend auf die Töchter verlagern könnte, um so Kosten zu sparen.
Lufthansa ruft zu Verhandlungen auf
Lufthansa erklärte, die Gewerkschaft habe die Tarifgespräche trotz eines neuen Angebots des Unternehmens zunächst ausgesetzt. Der Verhandlungsführer der Fluggesellschaft, Roland Busch, rief die Piloten zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Nur dort könne eine Lösung gefunden werden. "Wir haben der Vereinigung Cockpit ein der Situation des Unternehmens und dem wirtschaftlichen Umfeld angemessenes Angebot unterbreitet", erklärte er. Es müssten unter allen Umständen Kostensteigerungen vermieden werden.