Tarifstreit bei der Lufthansa Piloten stimmen Schlichtung zu
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat den Vorschlag des Unternehmens für eine Gesamtschlichtung angenommen. Die Gewerkschaft kündigte an, vorerst auf weitere Streiks zu verzichten. Der Konzern hatte die Schlichtung im April überraschend angeboten.
Nach zwölf Streikrunden haben die Lufthansa-Piloten das Angebot der Fluggesellschaft für eine Gesamtschlichtung angenommen. Bis Ende Juli sollten mit Lufthansa Möglichkeiten zur Lösung der verschiedenen Konflikte ausgelotet werden, sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit.
Bis zum Ende der Schlichtung sei Cockpit bereit, auf Streiks zu verzichten. Zunächst solle gemeinsam ein Schlichter gefunden werden. Die Gewerkschaft will auch über Arbeitsplatzverlagerungen zur Billigplattform Eurowings sprechen, was Lufthansa bisher strikt abgelehnt hatte.
Sechs Tarifverträge offen
Lufthansa-Chef Carsten Spohr war auf der Hauptversammlung Ende April überraschend einen Schritt auf die Pilotengewerkschaft zugegangen und hatte eine Gesamtschlichtung angeboten, um weitere Streiks zu vermeiden. Dem Unternehmen zufolge sind mit der Gewerkschaft sechs Tarifverträge offen. Im härtesten Tarifkonflikt der Unternehmensgeschichte hat es seit April 2014 bislang zwölf Streikrunden gegeben
Weiterer zentraler Streitpunkt neben dem Eurowings-Konzept ist die Übergangsversorgung für Piloten. Bislang können diese bei der Lufthansa unter bestimmten Bedingungen mit 55 Jahren aufhören, im Schnitt gehen sie mit 59 Jahren in Rente. Bis zum Eintritt des regulären Rentenalters bezahlt die Lufthansa bislang 60 Prozent der Bezüge weiter. Die Lufthansa will jetzt die Altersgrenze für diese Regelung auf 61 Jahre erhöhen.