Zuwachs bei Reallöhnen 2012 Löhne steigen stärker als die Preise
Auch nach Abzug der Inflation haben die Arbeitnehmer 2012 mehr Geld in der Tasche gehabt. Die Tariflöhne stiegen stärker als die Preise. Forscher des gewerkschaftsnahen Instituts WSI errechneten ein Reallohnplus von 0,7 Prozent. Die Gewerkschaften setzen auch 2013 auf kräftige Lohnsteigerungen.
Im vergangenen Jahr sind die Löhne in Deutschland stärker gestiegen als die Preise. Nach Berechnungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) ergab sich für die Arbeitnehmer ein Reallohnplus von 0,7 Prozent - nach einem Minus von 0,3 Prozent im Jahr davor. Die Tariflöhne und -gehälter stiegen 2012 um durchschnittlich 2,7 Prozent. Die Verbraucherpreise waren im selben Zeitraum um 2,0 Prozent geklettert.
Bei den sogenannten Effektivlöhnen, die auch für nicht tarifgebundene Arbeitnehmer gelten und die tatsächlichen Einkommen beziffern, verzeichneten die Forscher des gewerkschaftsnahen Instituts ein ähnlich hohes Plus wie bei den Tariflöhnen: Vom Zuwachs um 2,6 Prozent blieben nach Abzug der Preissteigerung noch 0,6 Prozent übrig.
Tarifabschlüsse 2012 deutlich höher als 2011
Die Lohnsteigerungen des vergangenen Jahres ergaben sich je nach Branche aus bereits früher vereinbarten Tariferhöhungen und neuen Abschlüssen. Die 2012 vereinbarten Anhebungen der Tariflöhne sehen im Schnitt Steigerungen um 3,9 Prozent vor. Davon profitieren die Arbeitnehmer aber teilweise erst im laufenden Jahr.
In den Tarifrunden 2012 setzten die Gewerkschaften im Schnitt deutliche größere Lohnerhöhungen durch als 2011. Für die Tarifrunde 2013 haben verschiedene Gewerkschaften bereits bekanntgegeben, zwischen fünf und 6,5 Prozent mehr Geld zu fordern. Die Arbeitgeber verweisen ihrerseits auf die nachlassende Konjunktur. Die Bundesregierung erwartet im laufenden Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent.