Verdacht auf Preisabsprachen Schärfere Gangart gegen Lkw-Hersteller
Mehrere Lkw-Hersteller stehen im Verdacht, sich bei Preisen abgesprochen zu haben - zulasten ihrer Konkurrenten. Die Ermittlungen der EU-Kommission richten sich auch gegen Daimler, Volvo und MAN. Ihnen drohen jetzt hohe Geldbußen.
Die EU ermittelt gegen mehrere Lastwagen-Hersteller wegen des Verdachts auf Preisabsprachen. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte, es gehe um "eine große Anzahl an Firmen". Namen nannte sie nicht, Daimler, Volvo und MAN bestätigten aber Untersuchungen.
Die Lkw-Hersteller stehen laut Vestager im Verdacht eines "sehr schweren Verstoßes gegen Kartellregeln". Einige der Unternehmen arbeiteten mit der EU-Kommission zusammen. Leidtragende der mutmaßlichen Absprachen seien vor allem kleine und mittlere Unternehmen.
Mögliche Strafe: Zehn Prozent des Jahresumsatzes
Sollte die EU-Kommission zu dem Ergebnis kommen, dass die Hersteller tatsächlich gegen Kartellvorschriften verstießen, ist eine Strafe fällig, die im Extremfall zehn Prozent des Jahresumsatzes beträgt.
Die Ermittlungen gegen die Hersteller laufen bereits seit 2011. Mit der jetzigen Übermittlung der Beschwerdepunkte erreicht das Verfahren eine neue Stufe. Allerdings wies die Kommission darauf hin, dass dieser Schritt dem Ergebnis nicht vorgreife.
Hoffnungen auf eine gütliche Einigung machte Vestager umgehend zunichte: "Nach meiner Einschätzung werden Vergleiche extrem schwierig."