Rückzahlung nach Bank-Zusammenbruch JPMorgan entschädigt Lehman-Kunden
Bei dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers haben viele ihr Geld verloren. Jetzt dürfen ehemalige Kunden der Pleitebank auf eine Entschädigung hoffen, um einen Teil der Verluste zu decken: JPMorgan, damals engster Lehman-Geschäftspartner, zahlt 800 Millionen Dollar an Kunden zurück.
Die US-Großbank JPMorgan Chase hat sich bereit erklärt, ehemaligen Kunden der Pleitebank Lehman Brothers eine Entschädigung zu zahlen. JPMorgan Chase übergibt dem Treuhänder, der das US-Brokergeschäft von Lehman Brothers abwickelt, Bargeld und Wertpapiere im Wert von mehr als 800 Millionen Dollar. Die Summe soll unter den Kunden aufgeteilt werden, die beim Zusammenbruch des Hauses im September 2008 ihr Geld verloren hatten. Treuhänder James Giddens sprach in New York von einem "Meilenstein". Sie helfe, wenigstens einen Teil der Verluste zu decken.
Die US-Großbank JPMorgan Chase gehörte zu den engsten Geschäftspartnern von Lehman Brothers; sie wickelte milliardenschwere Wertpapier-Geschäfte im Auftrag der Investmentbank ab. Als Lehman zusammenbrach, war strittig, wem die verbliebenen Vermögen auf den Konten gehörten. JPMorgan Chase erklärte, es entstehe dem Haus kein nennenswerter finanzieller Nachteil. Die strittigen Vermögenswerte seien während der Vergleichsverhandlungen beiseitegelegt worden. Ein Gericht muss der Abmachung zwischen der Großbank und dem Treuhänder allerdings noch seinen Segen geben.
Die viertgrößte US-Investmentbank Lehman Brothers war am 15. September 2008 in der Immobilienkrise zusammengebrochen und hatte das weltweite Finanzsystem ins Wanken gebracht. Weltweit verloren viele Anleger ihr Geld. Deren Forderungen belaufen sich Schätzungen zufolge auf rund 875 Milliarden Dollar.